„Retten-Löschen-Bergen-Schützen“ - unter diesem Motto stand im Oktober der jüngste Vortrag des Vereins Stadtgeschichte Rheinsberg, zu dem in die Räume der Feuerwehr eingeladen worden war. Etwa 70 Zuhörer, darunter zahlreiche Mitglieder der Wehr, ließen sich den Exkurs in die Geschichte der Wehr nicht entgehen.
Referent war unser Vereinsmitglied Eckhard Bartel, der heute in Lindow wohnt, aber etliche Jahre Mitglied der Rheinsberger Wehr war. Bevor dieser mit dem Vortag begann, herrschte in der extra vorbereiteten Fahrzeughalle ziemliche Hektik. Das hatte einen aktuellen Grund: Am selben Tag musste die Rheinsberger Wehr zu einem Wohnhausbrand in Heinrichsdorf ausrücken. Die Einsatzkräfte waren erst gegen Abend zum Stützpunkt zurückgekehrt.
Eröffnet wurde die Veranstaltung von Hans-Norbert Gast, der Eckhard Bartel das Wort übergab. So berichtete Bartel von den Anfängen des Brandschutzes in Rheinsberg, indem es bereits am Ende des 18. Jahrhunderts Bestrebungen gab, in Verbindung mit einem Turnverein eine Feuerlöschgruppe zu gründen.
Doch erst 1884 kam es zur Bildung einer ersten Löschgruppe, die sich wieder auflöste, bis sich 14 Jahre später erneut Rheinsberger Bürger fanden, die eine Wehr gründeten. Bartel berichtete, wie sich die Technik in den Folgejahren entwickelte, indem 1914 der Steigerturm auf dem Kirchplatz und danach das Spritzenhaus errichtet wurden und zeigte historische Fotos.
Mit besonderer Aufmerksamkeit verfolgten die Teilnehmer des Vortrages einige Filme, die teilweise über 50 Jahre alt waren. Sie zeigten die Kameraden bei Arbeitseinsätzen auf dem Schlossgelände und in der Stadt. Auch ein Film über die Restaurierung eines Einsatzfahrzeuges vom Typ Granit 27, der als Traditionsfahrzeug dienen sollte, fand das Interesse der Zuhörer.
Gezeigt wurden Fotos und Filmsequenzen von verschiedenen Bränden in Rheinsberg. Auf die aktuelle Zeit eingehend, zeigte Eckhard Bartel einen Film über den Bau des Rheinsberger Schulungs- und Gerätehauses in der Menzer Straße. Unterstützt wurde er bei seinem Vortrag vom stellvertretenden Stadtbrandmeister Mathias Herzberg.
Nach dem Applaus für den Vortrag fragte Eckhard Bartel, ob es auch heute noch eine Weihnachtsfeier für die Kinder der Brandschützer gibt. Das wurde bejaht. Und so gab es noch eine Zugabe, ein Film über die Kinderweihnachtsfeier der Brandschützer 1983. Die Überraschung schien gelungen. Mancher der anwesenden Brandschützer konnte sich noch gut an das Ereignis erinnern.
Jürgen Rammelt