Er hat in Rheinsberg nach eigenen Worten seine glücklichsten Jahre verlebt – Preußens Kronprinz Friedrich und spätere Friedrich der Große und Alte Fritz. Im Rahmen der Vortragsreihe des Vereins Stadtgeschichte Rheinsberg entführte Hans-Norbert Gast am 14. August 2018 rund 130 Zuhörer in das 17. und 18. Jahrhundert. Die Entscheidung, die Veranstaltung in die Seehalle des Hotels der Fürst Donnersmarck-Stiftung zu verlegen, war goldrichtig. Immerhin, die Teilnehmer der Veranstaltung waren ein Rekord. Im Vortrag spannte der Referent, der auch Vereinsmitglied und bekennender Rheinsberg-Fan ist, einen Bogen von Friedrich Wilhelm I., dem Vater des späteren Preußenkönigs, von der Familie und Erziehung bis zur Beisetzung der sterblichen Überreste des Monarchen auf den Weinberg-Terrassen von Schloss Sanssouci. Anhand von Bildern und zahlreichen Anekdoten zeichnete Hans-Norbert Gast das Leben des Königs nach, der von seinem Vater streng erzogen, zusehen musste, wie sein Freund Katte hingerichtet wurde, der zahlreiche Kriege führte, an Schlachten in vorderster Front kämpfte und als Staatsmann viele Jahre die Geschicke Preußens lenkte und leitete. Es gab einen Tisch mit Literatur sowie Repliken des Schwarzen Adlerordens und des Pour le Mèrite, den höchsten preußischen Auszeichnungen sowie der Totenmaske des am 17. August 1786 in Potsdam verstorbenen Königs. Aber auch die musikalischen Talente von Friedrich II. als Flötenspieler und Komponist fanden als Vorträge auf der Drehorgel eine Würdigung.
Jürgen Rammelt