Es war mucksmäuschenstill am 13. Februar 2018 in der Remise am Schloss. Wie an jedem zweiten Dienstag hatte der Verein Stadtgeschichte Rheinsberg zu seinem obligatorischen Vortrag eingeladen. Die rund 40 Zuhörer folgten aufmerksam den Ausführungen von Volker Zelinsky, der von Jörg Möller als profunder Kenner auf dem Gebiet der Keramik vorgestellt wurde.
Diesmal ging es um die Keramik-Produktion der Firma Carstens, die 1907 gegründet wurde und damit um ein Thema, das in Rheinsberg seit dem 18. Jahrhundert präsent ist. Referent ist Volker Zelinsky aus Hamburg, ein Mitglied unseres Geschichtsvereins, der besonders zur Geschichte des Carstens-Konzerns geforscht und darüber auch promoviert hat.
Nicht wenige der Zuhörer haben früher in den Rheinsberger Keramik-Betrieben gearbeitet. Mit dem Ehepaar Christel und Wolfgang Tietze vom Rheinsberger Keramikhaus, dem Kunstkeramiker Karl Fulle sowie dem Vereinsmitglied Helmut Plunze gehören auch weitere Kenner der Materie zu den Gästen der Veranstaltung.
Es ist ein spannender Vortrag. Zelinsky berichtet, dass die Familie Carstens nach Villeroy & Poch die meisten Mitarbeiter in Lohn und Brot hatte. Anhand einer Karte zeigt er, dass die Gebrüder Carstens neben dem Rheinsberger Betrieb weitere Standorte in Deutschland besaßen. Und dann präsentiert der Keramik-Experte unzählige Fotos von Alltags-Geschirr, Zierkeramik, von Vasen, Schüsseln, Dosen, Krügen und Kannen, die in den Betrieben von Carstens hergestellt wurden.
Viele der Anwesenden sind im Besitz von Keramik aus Rheinsberg. Aber die eher seltenen und besonderen Stücke, die der Referent in seiner Video-Präsentation am Dienstag zeigte, stammen aus einer Zeit, die bis in das Jahr 1920 zurückreichen. Es sind Unikate, die heute höchstens noch in Museen bewundert werden können und begehrte Sammlerobjekte sind.
Jürgen Rammelt