Die Sommervortragspause des Vereins Stadtgeschichte ist vorüber. Am Dienstag, 12. September, ging es mit dem Thema „Erst die Arbeit - dann das Vergnügen“ um das einstige Kulturhaus an der Menzer Straße. Referent war der Vorsitzende des Vereins Jörg Möller. Anhand von Bildern ließ er die Geschichte des Kernkraftwerkes und im Besonderen den Bau des Kulturhauses lebendig werden.
Das Kulturhaus war ein Beispiel, wie das Kernkraftwerk mit dem Bau dieses Veranstaltungszentrums das kulturelle Leben in Rheinsberg prägte. So erzählte Möller anschaulich, welche Bedeutung das Kulturhaus für die Stadt hatte. Faschings- und Tanzveranstaltungen, aber auch Theateraufführungen und Betriebsfeiern fanden im Kulturhaus statt.
Die Bauzeit war relativ kurz. Nachdem die Stadtverordneten im Oktober 1957 den Bau einstimmig beschlossen hatten, konnte das Gebäude bereits am 17. März 1959 mit einem großen Fest eingeweiht werden. Für ein Stein-auf-Stein-Gebäude eine beachtliche Leistung. In der ersten Zeit wurde hier auch das Essen für die Beschäftigten des Kernkraftwerkes gekocht.
Ab 1971 übernahm der FDGB-Feriendienst die Bewirtschaftung des Hauses und betrieb das Objekt von 1982 an bis zur Wende in eigener Regie. Während der gesamten Zeit war das Kulturhaus auf Grund seiner vielfältigen Möglichkeiten ein beliebter Ort für unzählige Veranstaltungen. Fast alle bekannten Künstler der DDR und Bands, wie City, die Puhdys und andere traten dort auf.
Einige der über 60 Besucher des Vortrages erinnerten sich an diese Zeit und trugen mit dem Erzählen selbst erlebter Episoden zum Gelingen der Veranstaltung bei.
Jürgen Rammelt