Die waldreiche Gegend um Rheinsberg hat schon immer dafür gesorgt, dass Holz in der Region ein wichtiger Rohstoff war. Davon zeugen zahlreiche ehemalige Sägewerke und Holzwerkstätten, die im Mittelpunkt des jüngsten Vortrages des Vereins Stadtgeschichte Rheinsberg standen, der am Dienstag im Ratskeller stattfand.
Dazu hatte unser Vereinsmitglied Hans-Norbert Gast eine Video-Präsentation mit zahlreichen historischen Fotos, aber auch Texten, zur Rheinsberger Holzindustrie vorbereitet. So gab es früher das Grimm'sche Sägewerk am Ufer des Grienericksees, dort wo sich heute das Hotel Haus Rheinsberg befindet.
Aber auch eine Pferdebahn, mittels der das Holz vom Sägewerk über die Stelitzer Straße zu den Holzfirmen Hüttenrauch und Leupold befördert wurde, fand im Vortrag Erwähnung. Neben Hans-Norbert Gast trugen auch Siegfried Grusdat und Peter Lenzner, zwei leitende Mitarbeiter aus den ehemaligen holzverarbeitenden Betrieben, mit ihrem Wissen zum Gelingen der Veranstaltung bei.
Sie berichteten den 50 interessierten Zuhörern von der schweren Arbeit in Räumen, die nicht beheizt werden konnten. Aber auch der geringe Grad der Technisierung und die Mangelwirtschaft zu DDR-Zeiten wurden angesprochen. Andererseits leisteten die Mitarbeiter eine gute Arbeit, in dem sie Gebrauchsgüter aus Holz, wie Scherengitterzäune, Leitern, Kisten, aber auch Hundehütten für die Grenztruppen sowie Dachbinder und Barackenelemente herstellten.
Im Anschluss an die Vorträge meldeten sich einige der Anwesenden zu Wort und berichteten, dass auch gefeiert wurde, es gab Weihnachtsbescherungen für die Kinder der Mitarbeiter und Mittagsverpflegung für die Beschäftigten. Berichtet wurde auch über lustige Begebenheiten, indem einmal das Silo für die Sägespäne so voll war, das die kleinen Holzteilchen auf die Nachbargrundstücke wehten, wo gerade Wäsche hing.