Den reformierten Schweizern im Ruppiner Land wurde in den Ansiedlungsverträgen von 1691 die Religionsfreiheit garantiert. Doch die Gründung und Etablierung eigenständiger Gemeinden, Pfarreien und Kirchen neben den lutherischen Gemeinden gestaltete sich anfänglich schwierig.
Darüber sowie über das Wirken und die Lebensbilder einiger reformierter Geistlicher berichtete Carsten Dräger am 11.02.2025 bei einem Vortrag in Rheinsberg. Vor ca. 60 Zuhörern konnte der Historiker und Experte für die Siedlungsgeschichte sehr spannend über die Anfänge und Entwicklung der Kirchenbauten berichten. Es dauerte 10 Jahre und mehr, bis die ersten Gotteshäuser der schweizer-reformierten Gemeinden in Lindow, Lüdersdorf, Schulzendorf, Linow und Storbeck fertiggestellt wurden. Der Bau wurde überwiegend durch Kollekten aus den Heimatgemeinden der Kolonisten in Bern und Zürich finanziert.
Die Pfarrer wurden in den Anfangsjahren ebenfalls aus Bern und Zürich entsandt.
Vorgestellt wurde bei der Veranstaltung zudem ein Buch zum inhaltlich gleichen Thema:
Schweizerkirchen im Ruppiner Land von Peter Schmidt – EDITION RIEGER
(edition-rieger.de)
Auszüge sind nachzulesen über den kostenfreien Download beim „Förderkreis Alte Kirchen Berlin-Brandenburg e.V“ unter:
"Ein gantz von märkischen Einwohnern abgesöndertes Völklein - Schweizerdörfer und Schweizerkirchen im Lande Ruppin"
Die große Besucherzahl zeigt, dass im Umfeld der Kolonistenorte noch immer großes Interesse an der Siedlungsgeschichte besteht.
Aldo Hoffer
Mitglied der Brandenburgischen Genealogischen Gesellschaft (BGG) „Roter Adler“;
Koordinator der Forschungsgruppe „Schweizer Kolonisten in Brandenburg ab 1685“
Website der Forschungsgruppe: www.bggroteradler.de