Es war ein spannender Vortrag, zu dem unser Verein Stadtgeschichte am 9. Mai eingeladen hatte. Diesmal ging es um den Briefwechsel von Friedrich II., der als Preußenkönig eine rege Korrespondenz in Gedichtform pflegte.
Der König, der als Kronprinz in Rheinsberg residierte, vereinte in seiner Person extreme Gegensätze. Er war Feldherr und Philosoph, ruhmsüchtiger Machtpolitiker und aufgeklärter Schöngeist. Unter dem Thema „Aus der Feder des Königs“ stellte Hans-Norbert Gast in seinem Vortrag die dichterische Tätigkeit in den Mittelpunkt, die ihren Höhepunkt im Siebenjährigen Krieg erreichte.
So verfasste Friedrich seine intimsten Gedanken in lyrischen Briefgedichten, die oft aus einer besonderen Stimmung oder einer bestimmten Situation entstanden. Dabei wählte er als Form oftmals die Epistel, die als literarische Briefgattung heute nahezu ausgestorben ist. Mit rund 30 Zuhörern war die Veranstaltung, bei der aus Briefen des Königs an seine Schwester, Mutter sowie zahlreiche Freunde und Bekannte gelesen wurde, gut besucht.
jr