Veranstaltung Die Lange Nacht der Künste in Rheinsberg hat am Sonnabend hunderte Besucher angelockt. Die Einnahmen dieses Jahres fließen in ein Projekt des Kunst- und Kulturvereins zum 300. Geburtstag des Prinzen Heinrich. Von Jürgen Rammelt
Jürgen Rammelt
(aus: Ruppiner Anzeiger; 11.11.2024)
Die 27. Auflage der Langen Nacht der Künste in Rheinsberg hat am Sonnabend wieder zahlreiche Gäste in die Prinzenstadt gelockt. Vom frühen Nachmittag bis kurz vor Mitternacht hatten die kulturinteressierten Besucher die Qual der Wahl. An über 20 Orten rund um das Schloss fanden über 30 Veranstaltungen statt, die zum Schauen, Zuhören und Mitmachen einluden. Das Spektrum reichte von Lesungen, Ausstellungen, von thematischen Führungen bis zu Puppentheater sowie zu Konzerten und Vorträgen. Zu den musikalischen Höhepunkten gehörten ein Konzert der Kammeroper im Schlosstheater, sowie Konzerte mit Schülern der Musikschule und einem Konzert mit Big Brass, der Bigband der Kreismusikschule Ostprignitz-Ruppin unter Leitung von Sören Weber. Ein absolutes Highlight war allerdings der Auftritt des isländischen Chores Kör Glaumbaejarprestakalls um 17 Uhr in der Rheinsberger Kirche. Laut Kantorin Juliane Felsch- Grunow waren mehr Zuhörer in das Gotteshaus gekommen, als das am Heiligabend der Fall ist.
Neben bekannten Akteuren, wie dem Rheinsberger Maler Shamil Gimajew, stellten Silke Thal in der Amtsstube sowie der Oranienburger Maler Jürgen Gerhard bei Tanz & Art ihre Bilder aus. Es gab Führungen mit dem Leiter der Schlossgärtnerei Matthias Gebauer sowie von Mitarbeitern des Schlosses durch den Garten und das Schloss. Erstmals konnten auch bei Führungen die gesammelten Kunstwerke im Seehotel der Fürst Donnersmarck-Stiftung bewundert werden. Aber auch die Raku-Party im Keramikhaus, wo selbst gestaltete Schalen mittels Feuer glasiert werden konnten, fand das Interesse der Besucher. Eröffnet wurde die lange Kunstnacht vom Ensemble „ad libitum" der Musikschule OPR unter Leitung von Jürgen Großpietsch. Das Vorprogramm gestalteten bravourös die „Streichhölzer", ein Ensemble junger Musikschüler, die ihr Können unter Beweis stellten. Aber auch die Kellercombo, eine Bläsergruppe der Rheinsberger Kantorei, trug am Nachmittag zum Gelingen des Veranstaltungsreigens bei. Es gab Vernissagen und Finissagen und nicht zuletzt stellte der Verein Stadtgeschichte in der Tucholsky-Buchhandlung seinen 2025er-Jahreskalender zur Geschichte der Feuerwehr vor.
Die Lange Nacht der Künste, eine Initiative des Kunst- und Kulturvereins Rheinsberg und von Kulturschaffenden der Stadt, findet seit 1997 am zweiten Novemberwochenende in Rheinsberg statt. Dabei beteiligen sich alle Teilnehmer unentgeltlich an dem Benefiz-Abend. Wie in den Vorjahren kommt der Erlös der Veranstaltung einem kulturellen Zweck zugute. Die Einnahmen dieses Jahres fließen in ein Projekt des Kunst- und Kulturvereins zum 300. Geburtstag des Prinzen Heinrich, der 2026 gefeiert wird. Zu Ehren des Prinzen, der in Rheinsberg seine Ruhestätte gefunden hat, möchte der Verein ein Buch mit 40 historischen Stichen und Ansichten aus der Rheinsberger Hofzeit herausgeben.
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Im Haus der Stadtgeschichte konnte die Ausstellung über „Meilensteine" besichtigt werden. Foto: Jürgen Rammelt
Der Maler Shamil Gimajew (3.v. links)., der seit 2008 in Rheinsberg lebt, konnte zahlreiche Besucher begrüßen.
Der Maler Jürgen Gerhard stellt bei Tanz & Art seinen Bilder aus.