Bevor der Abriss der ehemaligen Carmol-Produktionsstätte in Rheinsberg begann, nutzte unser Verein Stadtgeschichte noch einmal die Gelegenheit, sich in den Räumlichkeiten umzuschauen. Jörg Möller, Hans-Norbert Gast und Jürgen Rammelt bot sich ein Bild der Verwüstung. Eigentlich gab es nichts mehr von geschichtlichem Wert, dass an das Universal-Mittel „Carmol“ erinnerte.
Doch dann fanden die Stadtgeschichtler, doch noch etwas: In Glas gefasste Dias, mit denen von 1964 bis 1967 in Filmtheatern und Kinos für „Carmolut“, ein Mittel zur Zahn- und Mundpflege, geworben wurde. Die Gläser, 13 an der Zahl, waren stark verschmutzt. Auf einem Aufkleber war noch die DDR-Werbefirma „Dreweg“ als Hersteller der Dias zu erkennen. Auf einigen stand auch noch das Kino drauf, in dem die Werbung vermutlich vor dem Hauptfilm gezeigt wurde.
Unser Vereinsmitglied Ute Gimajew hat sich der Dias angenommen, die Gläser gereinigt und mit originalem Diarahmen-Klebeband wieder verschlossen. In unserer Sammlung zeugen sie nunmehr von einer Zeit, in der „Carmol“, auch als Karmelitergeist bekannt, bei inneren und äußeren Beschwerden Linderung versprach.