Die in diesem Kalender erwähnten Orte gibt es natürlich noch, wenngleich verändert durch gelebte Zeit. Das Verlorene, dem wir an zwölf Orten nachspüren, ist also eigentlich an Anders als heute: Erinnerungen einer kleinen Stadt an reges Treiben auf dem Marktplatz, an ein richtiges Rathaus oder an die nicht nur metaphorisch verlustig gegangene Kaufhalle. Die der Auswahl zugrunde liegende Frage lautete: Was war wichtig für das Leben in Rheinsberg? Oder: Welche Einrichtungen prägten den Alltag?
Dass nicht alle Antworten auf zwölf Kalenderblättern Platz fanden, leuchtet ein, schon deshalb, weil sich Änderungen nach dem Zweiten Weltkrieg und nochmals nach der Wende beschleunigten. Andererseits ist beispielsweise das Kernkraftwerk als Katalysator bereits gut dokumentiert, die "Miralonda" als Königin der hiesigen Villen bekannt und die Umgestaltung des Kirchplatzes noch nahe am Jetzt. Warum also nicht einmal Firmen, Infrastruktur und Gebäude betrachten, denen man erst Aufmerksamkeit schenkt, wenn sie plötzlich fehlen? Oder fällt Ihnen spontan ein Kiosk ein, wenn Sie an Prägendes denken? Uns auch nicht. Dennoch waren die Buden einmal Tratschzonen und Hoffnungsträger: "Magazin schon da?"