Mit einem außerplanmäßigem und langanhaltenden Glockengeläut sorgte unser Verein letzten Dienstag vor der Laurentiuskirche für Aufmerksamkeit. Etwa 40 Gäste haben sich zu unserer Kirchenführung eingefunden, die diesmal von vier Referenten gestaltet wurde.
Unser Mitglied Hans-Norbert eröffnete mit einem Auszug aus Fontanes Wanderungen und dann führten Sandra und Thomas die Gruppe erst einmal eine Runde um das Kirchengebäude. Es wurden baugeschichtliche Eckdaten erläutert und auf die ersten "Merkwürdigkeiten" wie die unterirdische Gruft und der Wechsel von verputzen und unverputztem Mauerwerk hingewiesen.
Über den Westeingang betraten wir die Kirche und in einem amüsanten und mit zahlreichen Informationen gespickten Rundgang wechselten sich unsere Vereinsmitglieder Sandra und Thomas ab.
Hierbei übernahm Sandra, als Restauratorin die bauhistorischen und restauratorischen Besonder-heiten und berichtete über ein geheimnisvolles Chronogramm am Fenster, welches auf einen Stadtbrand von 1635 hinweist. Außerdem erklärte sie das Zeitfenster mit den mittelalterlichen Wandmalereinen, die in der heutigen Renaissance-Ausstattung der Kirche eine echte "Merkwürdigkeit" sind.
Thomas, unser Fachmann für die Familiengeschichte derer von Bredow und jahrelanger Kirchenführer informierte über die symbolträchtigen Ausstattungsstücke und die zahlreichen theologischen Besonderheiten. Alle Gäste wären überrascht wie viele Personen sich bei der Abendmahldarstellung am Altar (Predella) zu Jesus gesellt haben und auch der Hinweis auf ein schwarzes Schaf am Kanzelkorb sorgte für Verwunderung.
Als musikalische Überraschung übernahm am Ende der Führung unsere Kantorin Juliane Felsch-Grunow das Wort und widmete sich der Besonderheit, dass wir in der Kirche gleich zwei Orgeln haben. Nach einem kurzen Exkurs in die Orgelbaugeschichte spielte sie sowohl auf der barocken als auch auf der aus den 1990er Jahren stammenden Orgel ein Potpourri aus verschieden Zeiten und Genre. Andächtig lauschten wir Juliane, die bei ihrem wundervollen Orgelkonzert, auch der Queen Elisabeth ein Stück widmete.
Wir bedanken uns an dieser Stelle bei Juliane, dass sie unseren Vortrag durch die Königin der Instrumente bereichert hat.