Keine Einigung über die Sanierung der Remise und der Seestraßen-Gebäude
Carsten Schäfer
(aus: Märkische Allgemeine; 28.01.2009)
Noch immer ist unklar, was aus der Feuerwehrremise und den Gebäuden Seestraße 9/ 10 und 12 werden soll. Bürgermeister und Stadtsanierer fordern eine Entscheidung.
RHEINSBERG. Sie sind die Sorgenkinder der Rheinsberger Innenstadt – die leerstehenden Gebäude Seestraße 9,10 und 12 und die Feuerwehrremise am Triangelplatz. Was mit ihnen geschehen soll, steht auch nach der gemeinsamen Sitzung des Bauausschusses und des Ortsbeirates der Rheinsberger Kernstadt am Montagabend im Schloss nicht fest. Peter Wegener vom Sanierungsträger DSK, der sich um das Sanierungsgebiet Innenstadt kümmert, hatte die Abgeordneten gedrängt, endlich den Startschuss für konkrete Planungen zu geben. „Fangen wir im ersten oder zweiten Quartal 2009 an oder wollen wir 2012 abreißen?“, fragte er. Auch Bürgermeister Manfred Richter (SPD) versuchte die Abgeordneten von dem Vorhaben zu überzeugen. Für ihn ist die Sanierung der drei Sorgenkinder das wichtigste Projekt, dass im Zentrum noch verwirklicht werden muss. Viele Abgeordnete allerdings sind skeptisch. Sie schrecken vor den hohen Kosten zurück. Sie lägen für alle Gebäude bei rund 4,7 Millionen Euro. Peter Wegener versichterte, es gebe gute Chancen, 80 Prozent davon als Förderung zu bekommen. „Das Land drängt uns geradezu zu diesem Projekt.“ Allerdings müssten konkrete Pläne eingereicht werden, bevor es eine Zusage geben könne – und auch die kosten Geld. Zudem würde das Projekt sämtliche für die Innenstadtsanierung eingeplanten Mittel über mehrere Jahre verschlingen. Das macht Stadtverordnetenvorsteher Erich Kuhne (CDU) Sorgen. Die Bürger erwarteten auch Investitionen in Straßen und Plätze, die sei nicht zu machen, wenn alles Geld in die Sanierung fließt. Und es gibt ein weiteres Problem: In die Gebäude an der Seestraße soll die Stadtverwaltung einziehen. Im Finanzierungskonzept sind deswegen Einnahmen aus dem Verkauf des Rathauses fest eingeplant. Der Bürgermeister gibt so einem Verkauf eine gute Chance, wenn im Paket mit dem Rathaus die Baulücke daneben, auf der jetzt eine Grillhütte steht, angeboten wird. „Ein Grundstück mit Baurecht in der Innenstadt, wo gibt es das sonst?“ Erich Kuhne ist von dem Projekt nicht überzeugt. Ihm fehlt vor allem ein Nutzungskonzept für die Remise. Es werde immer die Tourist-Information genannt – doch die stehe mittlerweile in den Konzepten bei diversen Objekten. Er will außerdem wissen, wohin der Bauhof umziehen soll, der sie derzeit nutzt. Chancen sieht dagegen Jörg Möller vom Verein Stadtgeschichte. Die Räume des Vereins im Marstall seien zu eng, sagte er am Montag. Deswegen würde der Verein gern in die Remise einziehen. Erich Kuhne zweifelt zudem am Sinn des Rathaus-Umzugs. Auch der Bauausschussvorsitzende Georg Hoffmann (BBR) ist gegen den Umzug des Rathauses. Er will die Remise aus dem Projekt herauslösen und nur sie sanieren. Uwe Witt (Linke) dagegen forderte, die Aufgabe schnellstens anzupacken.