Rheinsberger Gewerbetreibende haben am Sonnabend eine alternative zum erneut verschobenen Weihnachtsmarkt organisiert. Sie wurde gut angenommen
Jürgen Rammelt
(aus: Ruppiner Anzeiger; 13.12.2021)
Wenn auch in letzter Minute einige Rheinsberger Gewerbetreibende aus Krankheitsgründen ihre Teilnahme an der Weihnachtsmeile abgesagt hatten, so war das Event am dritten Adventssamstag durchaus ein Erfolg. Zahlreiche Besucher, darunter auch Urlauber und Bewohner aus den umliegenden Orten, nutzten die Gelegenheit zu einem Geschäftsbummel durch die weihnachtlich geschmückten Straßen von Rheinsberg. Im Stadtzentrum hatten die meisten Läden geöffnet und luden unter Beachtung der 2G-Regel zum Schauen, Probieren und Kaufen ein. Hochbetrieb herrschte vor der Fleischerei Endler und in der Mühlenstraße, wo es nach Bratwurst, Weihnachtsgebäck, Glühwein und anderen Köstlichkeiten duftete. Aber auch vor dem Ratskeller und an der Eiszauberei in der Königstraße konnten sich die Besucher verwöhnen lassen. Der traditionelle Weihnachtsmarkt musste auch in diesem Jahr wegen der Corona-Pandemie ausfallen. Doch das wollten die Gastronomen, Händler und Gewerbetreibenden der Prinzenstadt auf keinem Fall. Auf Initiative von Andreas Endler beschlossen sie, ein Ersatzprogramm auf die Beine zu stellen. „Wenn schon kein Weihnachtsmarkt, dann wollen wir wenigstens so eine Weihnachtsmeile anbieten”, so der Gastwirt. Die Idee war, dass, wer wollte, sein Geschäft am 11. Dezember von 12 bis 18 öffnen konnte. Mehr als 30 Geschäfte beteiligt Der Vorschlag fand eine beachtliche Resonanz: Über 30 Geschäftsinhaber sagten zu. Einwohner und Besucher sollten zu einem gemütlichen vorweihnachtlichen Adventsbummel eingeladen werden. Und so war es dann auch am Samstag. Die Festmeile umfasste den größten Teil des Stadtzentrums. Es beteiligten sich Geschäfte in der Schlossstraße, der Mühlenstraße, der Straße Am Markt, der Langen Straße und der Königstraße. „Dass so viele Gewerbetreibende mitmachen, finde ich richtig toll", freute sich Andreas Endler am Sonnabend. Es sei jedoch Sache der einzelnen Geschäfte gewesen, sich für diesen Tag kleine Highlights oder Überraschungen auszudenken. Die Besucher der Festmeile fanden Stände vor den Geschäften, an denen Gegrilltes, Wurst und Schinken, heiße Getränke, Weihnachtspräsente und Honigprodukte angeboten wurden. Mit einem Stand war auch der Verein Stadtgeschichte, der Bilder der Malerin Hildegard Frede, seinen aktuellen Monatskalender und Literatur im Angebot hatte, beteiligt. Mit Hans-Norbert Gast und Wolfgang Rau gab es sogar zwei Weihnachtsmänner. Während der eine mit der Orgel für weihnachtliche Melodien sorgte, verteilte sein Kompagnon an die jüngsten Besucher Süßigkeiten. Der traditionelle Weihnachtsmarkt war abgesagt worden, weil sich die Corona-Regeln auf dem beengten Platz vor der Kirche in Rheinsberg nicht hätten durchsetzen lassen, begründete Ortsvorsteherin Petra Pape vor Tagen die Entscheidung. Das stieß auf Kritik. Aber es gab auch Stimmen, die das richtig fanden. Ganz anders die Weihnachtsmeile: Sie verteilte sich am Samstagnachmittag über die gesamte Innenstadt, sodass die Corona-Regeln viel leichter eingehalten werden konnten. Bühnenprogramm abgesagt Das ursprünglich geplante Bühnenprogramm musste allerdings wegen einer ordnungsrechtlichen Verfügung der Stadtverwaltung ausfallen. Die Mitteilung löste allgemeines Bedauern aus. Es waren Veranstaltungen in der Kirche, im Gemeindehaus und auf dem Triangelplatz geplant. Beteiligen wollten sich daran der Posaunenchor der Kirchengemeinde, der Arbeitergesangverein „Vorwärts", die Band „Quietsch Fidel", der Frauenchor, die Kita Märchenland und der Rheinsberger Carneval Club. Unverständnis fand auch eine Anordnung der Stadt, indem sie Gundula Tittel von der Gärtnerei Wimmer untersagte, sich mit einem Stand an der Weihnachtsmeile zu beteiligen. Bild Mitte: Bei der Weihnachtsmeile waren gleich zwei Weihnachtsmänner unterwegs. Foto Jürgen Rammelt Kommentar links:“ Das so viele mitmachen, finde ich toll. Andreas Endler Gastronom