Beim Töpfermarkt werden Gemälde von Hildegard Frede versteigert-der Erlös geht an den Verein Stadtgeschichte
Regine Buddeke
(aus: Märkische Allgemeine; 30.09.2021)
Rheinsberg. Einige der Bilder, die in der Rheinsberger Remise hängen, sind bereits verkauft. Es bleiben aber noch genügend für die Auktion übrig. Denn die Rheinsberger Hobbymalerin Hildegard Frede hatte im langen Lockdown genug Zeit für ihre Leinwände und Acrylfarben. Genau 50 hat sie dem Verein für Stadtgeschichte Rheinsberg nun überlassen - beim Rheinsberger Töpfermarkt sollen sie versteigert werden. Die Motive sind farbenfroh und. vielseitig: Rheinsberger Stadtansichten und Landschaften der Region, Blumenstillleben und abstrakte Bilder, die vom Farbenspiel der Opale inspiriert wurden. „Ich male, ihr verkauft“, sagt sie. Hans-Norbert Gast vom Verein Stadtgeschichte, der bei der Versteigerung den Auktionator mimt, ist froh: „Das kommt uns sehr gelegen. " Für an-stehende Sanierungsvorhaben im Vereinshaus müsse schließlich ein Eigenanteil erbracht werden, um Förderung aus anderen Töpfen zu bekommen. Es ist nicht die erste Auktion dieser Art - die malende Seniorin ist dem Verein schon seit Langem verbunden. Immer wieder sponsert sie Bilder zum Verkauf - und sie malt auch welche für das Vereinshaus. Immer, wenn eine neue Ausstellung startet, hat die 81-Jährige das thematisch passende Bild parat, das dann im Haus in der Seestraße 22 seinen Platz bekommt. Etwa „Fontane vorm Ratskeller" oder das Bild Alexander von Humboldts vor der Rheinsberger Steingutfabrik. Mit den Vorlagen hat sie es nicht immer leicht. Etwa die Abbildung in einer Broschüre aus dem Jahre 1927 über die Carmol-Fabrik. „Da ist ein altes kaputtes Gebäude zu sehen -schlecht gedruckt - das habe ich Frau Frede in die Hand gedrückt. Andere Fotos gab es nicht“, sagt Hans-Norbert Gast vom Verein Stadtgeschichte. Hildegard Frede kennt das schon und schmunzelt nur - immerhin hat sie noch irgendwo alte Bauzeichnungen aufgetan. „Gut, dass ich mal technische Zeichnerin war“, sagt sie. Sie liebt die Herausforderung. Ohnehin ist ihr der Weg wichtiger als das Ziel. „Mich interessiert beim Malen, ob und wie ich meine Vorstellungen des Bildes umsetzen kann. Wenn ein Bild erst fertig ist, kann ich es ruhigen Herzens weggeben“, sagt sie. Dass so viele Bilder bereits vor der Auktion verkauft wurden, schmeichelt ihr. Oft sind es die Rheinsberg-Szenen, auf denen sich Menschen wiedererkennen. Hans-Norbert Gast hat dringenden Verkaufsanfragen sofort nachgegeben: „Wer weiß, ob wir bei der Auktion 50 Bilder zeitlich schaffen“, sagt er zweifelnd. Die Bilder kosten im Sofort-Kaufen-Modus so um die 100 Euro - je nach Größe und Aufwand variiert der Preis. Wir werden mit 66 Euro starten“, erklärt Gast, der Spielraum für Bietergefechte offenlassen will. Er-als nicht amtlich bestellter Auktionator - werde den Hammer sowieso auf seine eigene Art schwingen. Wer Hans-Norbert Gast kennt, weiß: Es wird lustig. Schließlich ist der Drehorgelspieler auch langjähriges Mitglied im Rheinsberger Carneval Club. Auch möglich ist, Höchstgebote in einem verschlossenen Umschlag vorab abzugeben. „Dann bietet einer vom Verein für denjenigen mit“, sagt er über das Verfahren, dass sich bei vorigen. Auktionen bewährt hat. Sich die Bilder also vorab anzusehen, lohnt. Die meisten hängen in der Remise, einige in Schaufenstern der Innenstadt. Außerdem findet man sie unter https://stadtgeschichte.rheinsberg.de/media/frede_2021.pdf. Info Die Auktion startet am Samstag, 9. Oktober, um 15 Uhr in der Remise am Rheinsberger Schloss. Bild oben v. links. nach rechts: Der Grienericksee: Das Rheinsberger Bollwerk im abendlicht-Stimmungsvolles Acrylbild-aus Rheinsbergs Wäldern- Verträumt: Ein Seeufer war für das Bild die Inspiration Bild unten von links nach rechts: Die Rheinsberger Hobbymalerin Hildegard Frede mit einem der 50 Bilder, die sie dem Verein schenkt-Auktionator Hans Norbert Gast vom Rheinsberger Verein Stadtgeschichte vor seinem Lieblingsbild. Kommentar von Hildegard Frede Hobbymalerin aus Rheinsberg links: Mich interessiert beim Malen, ob meine Vorstellungen des Bildes umsetzen kann. Wenn ein Bild erst fertig ist, kann ich es ruhigen Herzens weggeben. Kommentar von Hans Norbert Gast, Auktionator und Mitglied im Verein Stadtgeschichte Rheinsberg rechts: Wer weiß, ob wir bei der Auktion 50 Bilder zeitlich schaffen.