Bürgermeister Frank- Rudi Schwochow möchte den Bauhof im Hermannshof unterbringen. Wann, steht in den Sternen.
Brian Kehnscherper
(aus: Ruppiner Anzeiger; 02.10.2020)
Die Links-Fraktion in der Rheinsberger Stadtverordnetenversammlung hatte sich in einer Anfrage an den Bürgermeister danach erkundigt, was von ihm unternommen worden ist, um die Situation des Bauhofs zu verbessern. Wie Schwochow im Nachgang der Sitzung einräumte, ist die Situation in den Aufenthaltsräumen der Mitarbeiter nicht optimal. Deshalb gibt es mehrere Übergangslösungen. So ist der Bauhof derzeit im Gebäude der Regionalen Arbeitsförder-, Beschäftigungs- und Strukturenentwicklungsgesellschaft (Rabs), an der Menzer Straße, am Damaschkeweg sowie auch im Hermannshof untergebracht. In Letzteren lagern Material und Technik. Perspektivisch möchte Schwochow den Bauhof aber komplett in den Gebäude ensemble unterbringen, um auf die anderen Standorte verzichten zu können. Genug Kapazitäten wären im Hermannshof vorhanden. Dabei gibt es allerdings mehrere Hürden. Die erste ist es, dass es für das Objekt immer noch einen Speervermerk der Stadtverordneten aus dem Jahr 2015 gibt. Der Verein Stadtgeschichte Rheinsberg plant damals, ein Museum zur Geschichte des Kernkraftwerks (KKW) Rheinsberg dort einzurichten und die Blockwarte nach dem Rückbau des Kraftwerkes wieder aufzubauen. Doch diese Pläne haben sich wegen der geschätzten Kosten in Höhe von sieben Millionen Euro zerschlagen. Stattdessen gab es Gespräche mit den Technikmuseum Berlin, die Blockwarte dort auszustellen. Schwochow möchte die Stadtverordneten deshalb darum bitten, den Speervermerk wieder aufzuheben. Ein weiteres Problem ist die Eigentumssituation. Die Stadt hatte das Grundstück in den 1990er-Jahren an die Rabs übertragen und ist seitdem nur Mieter im Hermannshof. Der größte Faktor sind allerdings die hohen Kosten, die bei der nötigen Sanierung anfallen würden. Die Villa des Gebäudeensembles ist in den 1990er-Jahren entkernt worden. Schwochow vermutet, das geschah in Verbindung mit den Plänen für ein Thermalbad, das nie realisiert wurde. „Aus meiner Sicht war das jedenfalls nicht die beste Lösung“, sagt er. Das nächste Großprojekt steht auf der Liste.
Welche Summe nötig wäre, um das Areal für den Bahnhof nutzbar zu machen, lasse sich noch nicht absehen. Klar ist aber, das in die Millionen geht. Angesichts der klammen Haushaltslage und der Tatsache, dass mit der Sanierung des Bildungscampus das nächste Großprojekt ganz oben auf der Prioritätenliste steht, dürfte es also Jahre dauern, bis aus den Plänen etwas wird. „Aus meiner Sicht muss deutlich vor 2030 etwas passieren. Aber wann, kann ich nicht sagen“, so Schwochow. Für ihn ist der Bauhof aber die nächste große Aufgabe, der sich die Stadt nach dem Bildungscampus stellen muss. Bauhof braucht mehr Mitarbeiter. Neben der unbefriedigenden Raumsituation plagen den Bauhof nach Personalsorgen. Eigentlich müsste das 16-köpfige Team um zwei bis drei Mitarbeiter aufgestockt werden, um alle Aufgaben erfüllen zu können. Um die Arbeitsbelastung zu senken, sollen einige Aufgaben in Zukunft anders vorgenommen werden. So hat der Bauhof beim Baumschnitt viele Jahre auch Bäume auf privatem Grund mitgeschnitten, wenn es Überlappungen zu städtischen Flächen gab. „Wir wollen jetzt klar abgrenzen, wem die Bäume gehören. Private Bäume werden wir nicht mehr machen, auch wenn es 20 Jahre so geregelt wurde“, so Schwochow.