Architekt will Tore erhalten / Gebäude bekommt eine öffentliche Toilette
Carsten Schäfer
(aus: Märkische Allgemeine; 20.11.2009)
Die Planungen für den Umbau der Rheinsberger Feuerwehrremise werden konkret. Im Herbst 2010 sollen die Bauarbeiten beginnen.
RHEINSBERG
Die Rheinsberger Stadtverordneten haben den Weg für die Sanierung der Feuerwehrremise freigemacht. Sie haben bei ihrer Sitzung am Mittwoch die grundsätzlichen Pläne beschlossen. Danach sollen beim Umbau die Tore vor den heutigen Einfahrten wohl erhalten bleiben. Das Bürgerbündnis hatte diese Tore in Frage gestellt. Es fürchtete, die Tore würden eine werbewirksame Beleuchtung der Fenster, die hinter den Toren eingebaut werden, verhindern. Außerdem müssten Touristen, die in die Fenster hineingucken wollten, um die Tore herumgehen, um von einem zum anderen zu gelangen, so der BBR-Abgeordnete und Bauausschussvorsitzende Georg Hoffmann. Architekt Peter Köster ist allerdings strikt dagegen, die Tore aufzugeben. „Ich kann mir das nicht vorstellen", sagte er. Sie gehörten zum Charakter des Gebäudes, wie es die Rheinsberger kennen würden. Es gebe eine ähnliche Struktur an der Touristinformation in Wittstock, die sehe gut aus. Bauamtsleiter Wilhelm Kruse machte außerdem deutlich, dass die Denkmalschützer eine Remise ohne Tore nicht akzeptieren würden. Und ohne die Zustimmung der Denkmalschützer bekommt die Stadt keine Fördermittel für den Umbau.
Einigermaßen klar ist inzwischen das Nutzungskonzept (die MAZ berichtete). Am vom Triangelplatz aus gesehen rechten Rand des Gebäudes entsteht eine öffentliche Toilette und einen Raum für Schließfächer. Beides wird unabhängig von den Öffnungszeiten der Touristinformation von außen zugänglich sein. Direkt daneben zieht die Touristinformation ein.
Das eigentlich einmal geplante Internetcafé wird durch einen W-Lan-Hotspot, einige Tische und einen Kaffeeautomaten ersetzt. Auf der linken Gebäudeseite entsteht ein Ausstellungsraum, der von unterschiedlichen Gruppen genutzt werden kann. Im Obergeschoss entsteht ein Archivraum. Die Hälfte wird die Stadtverwaltung nutzen, die andere Hälfte kann vom Tucholsky-Museum und Gruppen wie dem Verein Stadtgeschichte belegt werden.
Der Zeitplan für die Remise ist eng: Schon im September oder Oktober kommenden Jahres sollen die Bauarbeiten beginnen. Und das muss auch sein, um die verwendeten Fördermittel nicht zu gefährden. Freke Over (Linke) sagte, er stimme den Plänen zu, um das nicht zu gefährden. Er kritisierte aber, dass viele Fragen zur Nutzung der Remise wie des neuen Rathauses in der Seestraße noch ungelöst seien.