Der aus Frankreich stammende Rheinsberger Holzschnitzer Tony Torrilhon erzählte aus seinem Leben
Jürgen Rammelt
(aus: Ruppiner Anzeiger; 15.02.2019)
Der französische Künstler Tony Torrilhon hat am Dienstag in der Vortragsreihe des Vereins Stadtgeschichte Rheinsberg von seinem Leben berichtet. Der Grafiker und Holzschnitzer hat vieles mitgemacht. Der Künstler, selbst Mitglied im Geschichtsverein, erzählte über seine ersten gemalten Bilder, die er als Kind und Jugendlicher schuf und für wenig Geld verkaufte. Aber auch über seine Begegnungen mit deutschen Landsern im Zweiten Weltkrieg, die Kindern Bonbons schenkten, und an die späteren amerikanischen Soldaten, die Kaugummi verteilten erinnerte er sich. Nach einem Medizinstudium und der Tätigkeit als Arzt ließ ihn die Kunst nicht ruhen. Als einen Wendepunkt in seinem Leben bezeichnete Torrilhon einen Aufenthalt in Florenz, wo er sich ernsthaft mit der Kunst beschäftigen durfte. Über Berlin, wo er seine spätere Frau Karin kennenlernte, führte sein Weg schließlich nach Rheinsberg. Im Folgenden ging Tony Torrilhon auf sein künstlerisches Schaffen in Rheinsberg ein. Er berichtete, wie die ersten Figuren für die Odysseus-Geschichte für das Bollwerk am Grienericksee entstanden. Aber auch aus welchem Holz und mit welchen handwerklichen Techniken er die Nixen und andere Figuren gestaltete, erfuhren die über 60 Zuhörer. Hans-Norbert Gast, der Moderator der Veranstaltung, erklärte unter Beifall, dass Tony Torrilhon mit seinen Kunstwerken der Stadt ein großes Geschenk gemacht hat. „Für Rheinsberg ist Tony ein großer Gewinn, seinen Kunstwerke sind toll", lobte Gast. Die Nixen und anderen Figuren am Bollwerk haben dem Künstler aber auch schon einigen Streit und Ärger eingebracht. So äußerten nicht wenige Besucher am Dienstag ihr Unverständnis, dass es aus Sicht der Naturschutzbehörde nicht gestattet wird, den Schilfbewuchs so zu reduzieren, dass die Skulpturen am Bollwerk besser gesehen werden können.