Jörg Möller, Chef des Vereins für Stadtgeschichte Rheinsberg, hat alte Postkarten des Rheinsberger Ortsteils aus seiner Privatsammlung zur Verfügung gestellt – aktuelle Fotos zeigen, was sich verändert hat
reb
(aus: Märkische Allgemeine; 26.11.2018)
Eigentlich ist Köpernitz erstmals 1463 als „tho der Köpernitz“ urkundlich erwähnt – kein wirkliches Dorf sondern eine Gutsanlage. Deswegen dominiert auch das Gutshaus den Ortskern und daher zählten zum Gutsbezirk Köpernitz im 19. Jahrhundert eine Wassermahl- und eine Schneidemühle, eine Ziegelei und eine seit 1861 mit Dampf betriebene Gutsbrennerei. Die Bredowsche Meierei von Köpernitz war eins von sechs Erbzinsgütern und kronprinzliches Vorwerk- 1734 gelangte es in den Besitz der Hohenzollern. 1798 wohnten dort zehn Büdner, fünf Einlieger, zwei Leineweber sowie je ein Müller, Schäfer, Schmied, Schneider und Ziegelstreicher sowie Dienstboten. Zum Ende des 18. Jahrhunderts erlebte das Gut wegen umfänglichen Ausbaus eine wirtschaftliche Blütenzeit – später prosperierte es Dank der Gräfin De La Roche Aymon – die von Fontane erwähnte „Prinzessin Goldhaar“ -die das Gut bis zu ihrem Tode im Jahr 1859 klug und umsichtig bewirtschafte. Heute kümmert sich der Förderverein Köpernitzer Kulturgutshaus samt der Gemeinde um den Erhalt des Gutshauses sowie der Aufarbeitung der Historie. Um das zu finanzieren, finden viele Veranstaltungen statt – auch zur Geschichte des Gutes. Einige der alten Gebäude, wie etwa die Wassermühle, gibt es noch, wenngleich sie nicht mehr so wie früher genutzt werden. Einiges ist verschwunden – wie das alte Portal mit seinen steinernen Adern, die einst Einfahrt zum Gutshaus flankieren.