Geld für Haus der Stadtgeschichte benötigt
Siegmar Trenkler
(aus: Ruppiner Anzeiger; 18.08.2018)
Für die Sanierung der ehemaligen Schlachterei auf dem Hof des Rheinsberger Hauses der Stadtgeschichte hat Brandenburgs Ministerpräsident Dietmar Woidke (SPD) dem Verein finanzielle Hilfe in Aussicht gestellt. Wie diese konkret aussehen wird, ist aber noch offen.
Im vergangenen Jahr hat der Verein Stadtgeschichte Rheinsberg seinen heutigen Sitz in der Seestraße 22 erworben und baut diesen Stück für Stück zu einem Ort aus, an dem die Historie der Stadt erlebbar gemacht wird. Ministerpräsident Woidke, der in dieser Woche beim Grillfest der SPD in Rheinsberg zu Gast war, hat seinen Besuch zu einem Abstecher im Haus der Stadtgeschichte genutzt und dort seine Unterstützung für das Projekt zugesagt. Ganz unvermittelt kam das nicht, wie der Vorstandsvorsitzende Jörg Möller erklärt: „Es gab auch schon Vorgespräche, bei denen Woidke signalisiert hatte, dass er bereit wäre, mitzuwirken." Der Verein hat sich einiges vorgenommen: Das um 1780 errichtete, denkmalgeschützte Haupthaus soll so umgebaut werden, dass darin noch mehr Ausstellungen als aktuell stattfinden können. Schon jetzt sind dort Räumlichkeiten für drei Computerarbeitsplätze geschaffen worden. Für das Dachgeschoss ist geplant, dieses zu einem Veran-staltungszentrum auszubauen. Schließlich organisiert der Verein jeden zweiten Dienstag im Monat Vorträge, die bislang stets woanders stattfinden mussten - zuletzt in der Seehalle. Aktuell sind auch noch drei Mieter im Haus, wie Möller erklärt. Deren monatliche Zahlungen sollen dabei helfen, den Kredit abzuzahlen, den der Verein für den Ankauf aufgenommen hat. Langfristig soll das gesamte Gebäude vom Verein selbst genutzt werden. Dabei aber bietet die Historie des Gebäudes sowohl Vor-als auch Nachteile. So verfügt das ehemalige Schlachthaus aufgrund seiner Nutzung über sehr dicke Wände, sagt Möller. Weil dort aber viel mit Wasser gearbeitet wurde, ist die Decke des darunter liegenden Eiskellers in Mitleidenschaft gezogen worden. So gibt es etwa Rostschäden bei den Trägern. Dadurch ist der Keller nicht wirklich nutzbar. Um das zu ändern, muss die Decke statisch ertüchtigt werden. Denn auch für das Nebengebäude gibt es schon konkrete Ideen. Über der aktuell nicht wirklich belastbaren Decke soll später ein Archiv- und Lagerraum entstehen. Darunter könnte ein kleiner Versammlungsraum entstehen, der vermietet werden könnte. Doch um all das umsetzen zu können, ist einiges an Geld notwendig. Daher ist Möller dankbar für Woidkes signalisierte Hilfe, auch wenn noch nicht feststeht, wie genau diese aussehen würden. „Es gibt verschiedene Wege einer finanziellen Unterstützung, die im Gespräch sind. Nun muss geprüft werden, welcher davon wirklich möglich ist", sagt Möller. Konkrete Zahlen dafür, wie teuer die Deckensanierung werden könnte, möchte er noch nicht nennen. Dennoch soll das Vorhaben nicht ewig hinausgezögert werden. „Wir sind dran interessiert, das schnell umzusetzen und haben schon erste Angebote. Ich denke, das wäre eine schöne Winterbaustelle", sagt er zum erhofften Zeitplan. Die Kellersanierung ist indes nicht das Einzige, was an Veränderungen ansteht. So plant der Verein auch, auf dem Hof einen Fahrstuhl einzurichten, um das das gesamte Haus barrierefrei zu gestalten. Dafür würde der Hauptzugang über den Hof erfolgen. Alle Etagen wären dadurch auch für Menschen mit Behinderungen zugänglich.