Carsten Schäfer
(aus: Märkische Allgemeine; 05.05.2010)
RHEINSBERG
Der Protest von Hans-Norbert Gast blieb folgenlos: Er hatte im Namen des Vereins Stadtgeschichte am Montag im Bauausschuss von Rheinsberg noch einmal für einen Ausbau des Dachbodens der Remise am Schloss geworben. Der Verein brauche dringend Lagermöglichkeiten. Doch die Abgeordneten ließen sich davon nicht beeindrucken. Sie folgten dem Vorschlag der Verwaltung und empfahlen den Stadtverordneten die veränderte Planung für die Remise. Sie sieht keine Archivräume unter dem Dach mehr vor (die MAZ berichtete). Statt dessen soll es einen Boden geben, der nur auf einem Laufgang zum Technikraum betreten werden kann. Das macht es außerdem möglich, die öffentlichen Toiletten in den Mittelgang zu verlegen und die geplante Schließfachanlage zu erweitern.
Architekt Peter Köster und Bauamtsleiter Jens Eggert hatten für die neue Variante geworben. Der Umbau wird dadurch rund 300 000 Euro billiger, 60 000 davon wären der Anteil der Stadt gewesen. Köster begründete die Veränderung außerdem mit der Entscheidung der Stadt, auf ein eigenes Verwaltungsarchiv zu verzichten. Damit falle die geplante Nutzung für den Boden weg – und mit ihr die Fördermöglichkeit. „Wir bekommen kein Geld für Sachen, die wir nicht nutzen“, so der Architekt.
Gast hingegen setzte sich für einen Ausbau ein. Eine Nutzung werde sich finden, falls der Boden aber nicht ausgebaut werde, sei das eine vertane Chance. Sein Verein etwa brauche dringend mehr Platz. Die Räume, die er sich im Marstall mit dem Tucholsky-Museum teilt, seien eng und überfüllt. Peter Köster verwies Gast schließlich auf die Seestraße 9/10/12 – im dort geplanten neuen Rathaus solle es Räume für Vereine geben.