(aus: Märkische Allgemeine; 05.03.2018)
Um das Schloss kommt man als Tourist nicht herum? Oh doch: zu Fuß, zu Rad, zur Not zu Ross. Und das lohnt sich durchaus- denn Rheinsberg ist mehr als nur sein Schloss. Das gehört natürlich zur Prinzenstadt dazu, keine Frage. Aber es ist nicht die einzige Attraktion, die das bezaubernde Städtchen am Grienericksee so charmant und einzigartig macht. Einst lebten dort Kronprinz Friedrich und Prinz Henrich mit ihrem Hofstaat-nicht aber die Rheinsberger selbst. Und auch heute sind Schloss und Park gut besucht – aber eben ein Museum. Das wahre Rheinsberg liegt drum herum. Und deshalb soll in dieser Gestern-Heute-Schau das Schloss einmal nicht zu sehen sein- so prächtig es auch ist. Stattdessen haben wir die Stadt Rheinsberg unter die Kameralupe genommen: mit ihren kleinen und großen Schönheiten, historienträchtigen Gebäuden, verborgenen Geheimplätzen und Orten, die es so wie damals nicht mehr gibt-wie etwa das Kulturhaus, das zu DDR-Zeiten „der Saal“ schlechthin war. Oder die Kaufhalle, an deren Stelle heute die Sparkasse steht. Die Schule ist größer geworden und die alten Zapfsäulen vor dem Haus, das später Kreissparkasse war, stehen längst nicht mehr. Dafür ist die Badeanstalt dank der Pflege des Marineclubs schön wie eh und je und auch viele Kneipen gibt es immer noch – manchmal mit neuem Namen. Die historischen Aufnahmen hat dankenswerterweise der Verein für Stadtgeschichte Rheinsberg zur Verfügung gestellt.