Maler-Gruppe „Am Wald“ stellt bis 24. Juni in Rheinsberg aus
Jürgen Rammelt
(aus: Ruppiner Anzeiger; 14.05.2018)
Es sind farbenfrohe und ansehenswerte Bilder, die zurzeit in der Remise am Rheinsberger Schloss ausgestellt sind. Die meisten entstanden unter Verwendung von Acrylfarbe, aber auch einige Collagen und Kreideansichten sind dabei. Geschaffen wurden die kleinen und größeren Kunstwerke von Sybille Seibt, von Karin Wegwarth und von Klaus-Peter Bensch von der Malgruppe „Am Wald“. Den Namen „Am Wald“ gaben sich die drei nach der Straße in der sie wohnen. Selbst als die Straße in Wacholderweg umbenannt worden war, haben sie beschlossen, die Bezeichnung beizubehalten. „Gegründet haben wir uns im Januar 2005, also vor mehr 13 Jahren“, erinnert sich Klaus-Peter Bensch, der Leiter der Gruppe Er hatte sich damals in einem Nebengebäude auf seinem Familiengrundstück ein Atelier eingerichtet und angefangen zu malen. Die Anfänge der Malerei von Bensch gehen bis ins Jahr 1982 zurück. Zuerst waren es Federzeichnungen, die im sogenannten Rastersystem entstanden. 20 Jahre später kamen erste Bilder unter Verwendung von Kreide sowie Öl- und Acrylfarbe dazu. Karin Wegwarth, die nebenan wohnt und Sybille Seibt, die Nachbarin gegenüber, fanden einen Draht zu Bensch und so entstand eine Gemeinschaft, die sich seitdem an jedem Donnerstag zum Malen trifft. Alle drei legen Wert darauf, dass sie Hobbymaler und keine Profis sind. Karin Wegwarth, die Älteste im Trio, ist Fotografenmeisterin. Bevor sie Rentnerin wurde, besaß sie in Rheinsberg ein Fotogeschäft. Sybille Seibt, die gerade das halbe Jahrhundert vollendet hat, ist Therapeutin und arbeitet in einer Klinik. Auch Klaus-Peter Bensch, der Wasserschutzpolizist, Kanusportler und Besitzer eines Trabant-Cabrios ist in Rheinsberg kein Unbekannter. Was das Malen betrifft, haben die Drei die Ergebnisse ihrer Arbeit bereits mehrfach in der Region präsentiert. Ausstellungen gab es in Lindow, Köpernitz, Menz, Fürstenberg, Dorf Zechlin und natürlich in Rheinsberg. Gemeinsam mit dem Verein Stadtgeschichte Rheinsberg entstand ein Projekt, indem die Malgruppe historische Stadtansichten auf die Leinwand brachte. Fünf dieser Bilder, die Hotels und Gaststätten zeigen, sind in der Ausstellung zu sehen. Während in früheren Jahren hauptsächlich Stillleben, Naturlandschaften, Stadtansichten und Blumen zu den Motiven gehörten, hat sich das in jüngster Zeit gewandelt. Wie Sybille Seibt berichtet, hat dafür auch ein Auftrag gesorgt. Jemand hatte gleich mehre Bilder mit modernen expressionistischen Motiven bei der Gruppe bestellte. Es führte dazu, dass experimentiert und neue Ideen ausprobiert wurden, wie ebenfalls in der Ausstellung zu sehen ist. Doch nicht nur auf Leinwand gemalte Bilder gehören zu den Exponaten der Schau. Auch mit unterschiedlichen Motiven gestaltete Biberschwanz-Dachziegel sind in einer Vitrine ausgestellt. Mit Details des Schlosses und anderen Ansichten bemalt, gehören sie ebenso zu den Ergebnisses der Arbeit wie auf Rahmen gespannte originale Kaffeesäcke, die als Malgrundlage für Bilder und Collagen dienen. Dass sie die Möglichkeit erhalten haben, in Rheinsberg auszustellen, ist aus Sicht der drei Hobbymaler ein Erfolg, der anspornt. Sie würden sich wünschen, dass möglichst viele Rheinsberger sich die Schau, die noch bis zum 24. Juni zu besichtigen ist, ansehen. Bensch, der im nahen Köpernitz dabei ist, ein größeres Atelier einzurichten, denkt schon manchmal daran, wenn er die Wasserschutz-Uniform nicht mehr tragen wird. „Dann habe ich noch mehr Zeit, für mein Hobby das Malen“, so der gerade mal 59-Jährige.