Spannender Vortrag lockte 40 Zuhörer in die Remise
Jürgen Rammelt
(aus: Ruppiner Anzeiger; 15.02.2018)
Es war mucksmäuschenstill am Dienstagabend in der Remise am Schloss. Dorthin hatte erneut der Verein Stadtgeschichte Rheinsberg zu seinem obligatorischen Vortrag eingeladen. Die rund 40 Zuhörer folgten aufmerksam den Ausführungen von Volker Zelinsky, der von Jörg Möller, dem Vereinsvorsitzenden, als profunder Kenner auf dem Gebiet der Keramik vorgestellt wurde. Diesmal ging es um die Keramik-Produktion der Firma Carstens, die 1907 gegründet wurde, das bis heute in Rheinsberg präsent ist. Referent Volker Zelinsky, ein Mitglied des Geschichtsvereins aus Hamburg, hat besonders zur Geschichte des Carstens-Konzerns geforscht und darüber auch promoviert.
Seit 1907 produzierte die Familie Carstens in Rheinsberg
Nicht wenige der Zuhörer haben früher in den Rheinsberger Keramik-Manufaktur gearbeitet. Mit dem Ehepaar Christel und Wolfgang Tietze vom Rheinsberger Keramikhaus sowie dem
Kunstkeramiker Karl Fulle gehörten auch Kenner der Materie zu den Gästen der informativen Veranstaltung. Aus Velten war Helmut Plunze gekommen, ein Keramiksammler und -experte, der ebenfalls Mitglied im Geschichtsverein ist. Es war ein spannender Vortrag. Zelinsky berichtete, dass die Familie Carstens nach Villeroy & Boch die meisten Mitarbeiter in Lohn und Brot hatte. Anhand einer Karte zeigte er, dass die Gebrüder Carstens neben dem Rheinsberger Betrieb weitere Standorte in Deutschland besaßen Dann präsentierte der Keramik-Experte zahlreiche Fotos von Alltags-Geschirr, von Vasen, Schüsseln, Dosen, Krügen und Kannen, die in den Betrieben von Carstens hergestellt wurden. Viele der Zuschauer sind nach eigenem Bekunden selbst im Besitz von Keramik aus Rheinsberg. Aber die Stücke, die der Referent in seiner Video-Präsentation zeigte, stammen aus einer Zeit, die weit zurückliegt. Es waren Unikate, die heute höchstens noch in Museen zu bewundern und äußerst begehrte Sammlerobjekte sind.