Akteure der Rheinsberger Weihnachtsaktion ziehen Bilanz und wollen Neuauflage im kommenden Jahr
Jürgen Rammelt
(aus: Ruppiner Anzeiger; 28.12.2016)
Der erste „Rheinsberger Adventskalender“ hat sich nach den Worten von Nadine Hille als Erfolg erwiesen. Die Marketing-Managerin des Maritim Hafenhotel Rheinsberg gehört neben Susanne Gast von Hotel Haus Rheinsberg und Jacqueline Redepenning von der Preußenquelle sowie weiteren Akteuren zu den Initiatoren der vorweihnachtlichen Aktion. Rheinsberger Unternehmer, Institutionen und Vereine hatten sich im Vorfeld der Adventszeit beraten, wie sie mit einer gemeinsamen Aktion das kulturelle Leben und touristische Angebot bereichern können. Dabei gab es die Idee, vom 1. bis 24. Dezember einen Advents- kalender zu gestalten, an dem an jedem Tag ein anderer Partner ein Angebot entwickelt und ein „Türchen“ öffnet. „Die Bereitschaft war sehr groß“, erklärt Susanne Gast. Bürgermeister Jan-Pieter Rau (CDU) übernahm die Schirmherrschaft. Die Unternehmen der Stadt stifteten Preise und luden jeweils an einem Tag in ihren Betrieb ein. Oftmals wurden die Gäste mit Weihnachtsgebäck sowie Tee und Glühwein bewirtet. Die Stadt stellte Geld bereit, um Plakate und Flyer drucken zu können. Der Erfolg bestärkt die Akteure darin, die Aktion fortzusetzen. „Wir sind uns einig, dass es im kommenden Jahr erneut einen Adventskalender geben wird“, sagt Nadine Hille. Anhand der Erfahrungen, die bei der Erstauflage gesammelt wurden, ist sie sicher, dass sich sogar noch einiges verbessern lässt. Abgesehen davon soll die Zusammenarbeit an der Aktion auch über das ganze Jahr Früchte tragen. Besonders für die Kinder sei der Adventkalen der oftmals ein großes Erlebnis gewesen. Das war zum Beispiel gleich am 2. Dezember der Fall, als in einer Filiale der Bäckerei Janke im Beisein der Brandenburgischen Sozialministerin Diana Golze (Die Linke) Plätzchen gebacken wurden. Aber auch der in Kombination mit dem Weihnachtsmarkt gestaltete Adventskalender mit dem Rheinsberger Carneval Club und der Ankunft des Dampfzuges am Sonntag lockten zahlreiche Besucher an. Neben Akteuren aus der Kernstadt beteiligten sich auch einige aus den Ortsteilen am Adventskalender - etwa das Precise Resort Marina Wolfsbruch in Kleinzerlang und das Haus Bikowsee bei Zechlinerhütte. Auch Institutionen wie der Verein Stadtgeschichte, das Tucholskymuseum, die Gemeinde der St.-Laurentius-Kirche und der Verein Tanz & Art trugen mit Veranstaltungen zum Erfolg des Adventkalenders bei. So sang der Tenor J. Warren Mitchell im Hafendorf internationale Weihnachtslieder. „Besonders engagiert hat sich die Preußenquelle“, so Hille. Nicht nur, dass dort am Nikolaustag Stiefel mit allerlei Süßigkeiten gefüllt wurden. Auch beim Kalendertag unter dem Motto „Gäste bei Gästen“ im Übergangswohnheim dem ehemaligen Schlosshotel, hatte der Betrieb die Zutaten für das Essen geliefert. Der wohl emotionalste Tag war nach Auffassung der Organisatoren der Abend des 15. Dezembers. Flüchtlinge hatten für die Gäste Gerichte aus ihren Heimatländern gekocht und gebacken und bewirteten ihre Gäste im ehemaligen Hotel Deutsches Haus mit exotischen Gerichten aus Syrien und Tschetschenien. Wie Nadine Hille und Jacqueline Redepenning sagen, verstummten angesichts des kulturellen Austauschs jede politische Diskussion. Unabhängig von der Religion der Zufluchtsuchenden habe es neben orientalischen Speisen und Tänzen auch einen Weihnachtsengel gegeben, der Geschenke verteilte.