Verein will Verlauf nachvollziehbar machen
Brian Kehnscherper
(aus: Ruppiner Anzeiger; 26.05.2016)
Rheinsberg (bk)
Der Verlauf eines Teils der Rheinsberger Stadtmauer soll wieder nachvollziehbar werden. Das zumindest sind die Pläne des Historischen Vereins Rheinsberg. Die Frage ist nur, wie das geschehen soll. Fest steht allerdings schon, dass es schwer wird, das Vorhaben umzusetzen.
Der Vereinsvorsitzende Jörg Möller, der auch für die SPD im Rheinsberger Ortsbeirat sitzt, stellte dem Gremium am Montag die Idee vor. Bei Bauarbeiten an der B122 sind unlängst einige Dutzend Feldsteine gefunden worden, die einst zur Stadtbefestigung gehörten. Die Mauer verlief an der Nordseite der Stadt ungefähr entlang der Tucholskystraße bis zur Langen Straße. Einen Teil des Verlaufs möchte Möller optisch sichtbar machen. Wie Bauamtsleiter Guido Brückmann sagte, sei beispielsweise denkbar, Steine in den Straßenbelag einzuarbeiten. Das gehe aber nur bei glatten, behauenen Oberflächen.
Der Ortsbeirat kam aber zu keinem Ergebnis, wie die Idee umgesetzt werden könnte. Zu viele Fragen sind offen: Wem gehört die “jeweilige Straße? Darf die Stadt ohne Weiteres eingreifen? Wie steht der Denkmalschutz zu dem Vorhaben? Ist eine Straße mit Fördermitteln gebaut worden und ein weiterer Eingriff möglich? Trotz der Komplikationen, die das Projekt aller Voraussicht um mit sich bringt, steht Bürgermeister Jan-Pieter Rau (CDU) dem Vorhaben wohlwollend gegenüber, „Die Idee ist erst einmal interessant. Das sollte man prüfen - positiv prüfen“, sagte er am Dienstag. Nur weil das Ansinnen schwer umzusetzen ist, wolle er es jedenfalls nicht gleich zurückweisen.
Bis auf Weiteres sind die Feldsteine gesichert. Sie lagern oberirdisch auf dem Areal der ehemaligenFreundschaft statt im Sand der Stadt vergraben.