Der Rheinsberg Timo Gottschalk spricht über seine Erlebnisse bei der Rallye Dakar und die Zukunft
Jürgen Rammelt
(aus: Ruppiner Anzeiger; 20.01.2016)
Timo Gottschalk, der zum siebten Mal an der Rallye Dakar teilnahm, belegte mit seinem saudischen Fahrer Jazeed Al-Rajhi im Toyota den elften Platz. In diesem Jahr führte das Rennen durch Argentinien und Bolivien. Mit dem Co-Piloten, der 2011 die Dakar mit dem Katari Nasser Al-Attyiah gewonnen hatte, sprach nach der Rückkehr RA-Mitarbeiter Jürgen Rammelt.
Diesmal ist es nur ein elfter Platz geworden. Trotzdem herzlichen Glückwunsch. Wie groß ist bei solch einem Ergebnis die Enttäuschung?
Sehr groß. Es gibt immer nur eine DAKAR pro Jahr, also heißt es wieder lange warten auf eine neue Chance
Woran hat es gelegen?
Von Beginn an waren Yazeed und ich von kleineren technischen Problemen und Rückschlägen geplagt, konnten uns aber trotzdem im Spitzenfeld behaupten. Dann kam der große Defekt, in dem uns ein Rad wegflog. Ab da waren alle Chancen auf eine gute Platzierung dahin.
War diesmal etwas anders oder schwerer als in den zurückliegenden Jahren?
Die Streckenführung an sich war diesmal gar nicht sehr schwer. Allerdings hatten es die drei Tage nach dem Ruhetag in sich. Dazu kommt, dass die Konkurrenz allgemein um einiges stärker war als im letzten Jahr.
War die Überlegenheit der Peugeots und Minis wirklich ausschlaggebend für das Gesamtergebnis?
Die Peugeot´s haben klar dominiert, in jedem Terrain. Die Minis waren in den extremen Höhen und im weichen Sand aufgrund ihrer Diesel-Turbomotoren stärker.
War das genug Dakar, oder darf man damit rechnen, dass Sie 2017 erneut dabei sind?
Wir haben noch lange nicht genug. Ein Sieg muss noch drin sein. Yazeed und ich freuen uns bereits auf 2017.
Wie geht es sportlich weiter?
Auf unserem Programm stehen wieder zwei Rallye´s in Saudi Arabien und einige Veranstaltungen im Rahmen des Cross-Country-Rally-Weltcup mit Yazeed. Außerdem gibt es noch einige WRC-Veranstaltungen mit VW
In wenigen Tagen beginnt erneut die WRC-Rallye-Saison, bei der Sie bisher für VW als technischer Mitarbeiter tätig waren. Sitzen Sie schon wieder auf gepackten Koffern?
Ja, am Donnerstag geht es schon wieder zur Rallye Monte Carlo.
Macht Autofahren bei so einem Stress überhaupt noch Spaß?
Natürlich. Sogar sehr.