Kalender des Rheinsberger Vereins Stadtgeschichte
Jürgen Rammelt
(aus: Wochenspiegel; 24.10.2012)
Rheinsberg (jr). Mit der sechsten Auflage hat jetzt der Verein Stadtgeschichte Rheinsberg seinen neuen Kalender vorgestellt. Nachdem 2010 das Rheinsberger Handwerk und 2011 die Geschichte der Keramikproduktion im Mittelpunkt der Editionen standen, widmen sich die Hobbyhistoriker diesmal der Rheinsberger Schulgeschichte.
"Der Anlass ist,dass unsere Schule im nächsten Jahr sein 100-jähriges Bestehen feiert",erklärte Jörg Möller. Der Vorsitzende des Vereins zeigte sich bei der Präsentation überzeugt,dass der Kalender,den es am vorigen Wochenende auf dem Töpfermarkt erstmals zu kaufen gab,wieder zahlreiche Liebhaber finden wird.
Immerhin werden auf den zwölf Blättern 100 Jahre Schulgeschichte dokumentiert.
So beginnt der Januar mit der Situation vor dem Bau des Gebäudes in der Menzer Straße,der heutigen Heinrich-Rau-Schule. Damals befand war das Schulhaus für die Rheinsberger Jungen und Mädchen noch die Kirchstraße 1, dem ehemaligen Schul-und Kantorenhaus,in dem heute ältere Senioren betreut wohnen.Obwohl es bereits 1904 den Wunsch für eine neue Schule gab, hatte auch damals die Stadt kein Geld,so dass erst 1912 mit dem Neubau begonnen werden konnte. Beteiligt am Bau waren Rheinsberger und Berliner Betriebe.
Auf den Blättern der Monate Februar bis November hat Sandra Bothe die Entwicklung der Rheinsberger Schullandschaft mit ihren Höhen und Tiefen nachgezeichnet. Die Restauratorin, die seit geraumer Zeit Mitglied des Vereins ist,konnte bei der Gestalltung auf zahlreiche Fotos und Dokumente zurückgreifen.Abgebildet sind Stundenpläne, Heftseiten,Schulutensilien,die Stempel der Schulen und immer wieder Fotos.
Berichtet wird auch von einem Brand,der am 20. Dezember 1920 vermutlich nach einer Weihnachtsfeier ausgebrochen war und große Teile des Gebäudes vernichtete. Aber auch die Einschulungsfotos von Käthe und Otto Buwert,zwei noch heute lebenden Rheinsbergern,sowie zahlreiche Klassenfotos,sind im Kalender nicht zu übersehen.Berichtet wird auch von der Zeit,wo selbst die 1913 erichtete Schule durchden Bau des Kernkraftwerkes und den damit verbundenen Bevölkerungszuwachs zu klein wurde und mit tatkräftiger Hilfe der Rheinsberger ein Erweiterungsbau entstand.
Doch das war längst nicht das Ende der Schulgeschichte, denn mit dem Neubau der Dr.-Salvator-Allende-Schule erhielt Rheinsberg in den 70er-Jahren eine weitere Einrichtung. Berichtet wird auch über die unterschiedlichen Schulformen. Neben der polytechnischen Oberschule(POS) gab es die Erweiterte Oberschule(EOS) und nach der Wende die Gesamtschule mit gymnasialer Oberstufe.
Wie Jörg Möller betonte,haben zahlreiche Rheinsberger Unternehmen und Gewerbetreibende den Druck des Kalenders unterstützt, der genauso wie die der früheren Jahrgänge zum Preis von 9 Euro vom Verein verkauft wird.