Rheinsberger Hobbygeschichtsforscher arbeiten an Kalender für 2016. Geplant sind 500 Exemplare, die zum Töpfermarkt in den Verkauf gehen sollen
Jürgen Rammelt
(aus: Märkische Allgemeine; 19.06.2015)
Zwölf Rheinsberger Vereine sollen im Mittelpunkt eines Kalenders stehen, den der Verein Stadtgeschichte Rheinsberg für 2016 herausgeben will. Die Auswahl ist schwierig. Immerhin haben die Hobbygeschichtsforscher herausgefunden, dass es allein in der Kernstadt zurzeit 37 eingetragene Vereine gibt. Hierzu kommen 34 in den Ortsteilen.
Sowohl in der Stadt Rheinsberg als auch in den 15 Ortsteilen gibt es zahlreiche Sportvereine, die auf dem Land und auf dem Wasser aktiv sind. Aber auch Chöre, Orchester, Kleintierzüchter, die Schützen und Gartenfreunde sowie Karnevalisten und andere Interessengruppen haben sich in der Region als Vereine angemeldet.
Ein spannendes, aber schwieriges Kapitel der Recherchen sind die ehemaligen Vereine. Die Geschichtsforscher fanden in ihrer eigenen Datenbank, in den Ausgaben der ehemaligen Rheinsberger Zeitung sowie im Register 32 Einträge von Vereinen, die einst in der Stadt existierten. Viele von ihnen, wie der Jung-Mädchen- und Jung-Männerverein, der Arbeiter-Radsportverein sowie der Turnverein sind längst Geschichte. Aber es gibt auch jüngere Vereine, wie den Wirtschaftsförderverein „WiR“, den Tombolaverein oder den Verein „Partnerstädte mit Rheinsberg“, die nach der Wende entstanden sind und nach einigen Jahren wieder aufgelöst wurden.
Wer am Ende mit Fotos und Texten im Kalender vertreten sein wird, steht inzwischen fest, soll aber noch nicht verraten werden. Nach intensiver Diskussion haben sich die Vereinsmitglieder geeinigt, dass es keinen Sinn macht, allen Vereinen einen Platz auf den zwölf Monatsblättern einzuräumen. Es sollen die Vereine berücksichtigt werden, die hinsichtlich ihrer Mitgliederzahl und Aktivitäten in der Stadt dominant sind.
Im Moment sichten die Vereinsmitglieder das umfangreiche Material, das sich in der Datenbank des Geschichtsvereins befindet, suchen Kontakt zu den ausgewählten Vereinen, formulieren Texte und wählen die schönsten Fotos aus, die in den Kalenderblättern natürlich nicht fehlen dürfen.
Auch hat der Verein eine Bitte: Wer zufällig noch ein historisches Vereinsfoto hat, kann sich beim Verein melden, dessen Mitglieder sich jeden Dienstag um 19 Uhr im Marstall treffen. „Selbst wenn ein solches Foto nicht für den Kalender benötigt wird, in unserer Datenbank ist ausreichend Platz“, sagt Vereinschef Jörg Möller.
Im August beginnt die Feinarbeit am Kalender, der in einer Auflage von 500 Exemplaren gedruckt und zum Töpfermarkt im Oktober in den Verkauf gehen soll. Natürlich möchten die Mitglieder des Geschichtsvereins absichern, dass jeder Interessierte einen Kalender bekommt. Inzwischen gibt es Sammler, die alle bisherigen acht Ausgaben besitzen. Und es gibt Rheinsberger, die die begehrten Exemplare an ihre Kinder, an Freunde, Verwandte und Bekannte in ganz Deutschland und sogar bis nach Amerika und Australien schicken.