Der Verein Stadtgeschichte hat den "Stummen Stadtrundgang" durch den Ort auf 20 Objekte erweitert
Jürgen Rammelt
(aus: Ruppiner Anzeiger; 04.08.2015)
Der vom Verein Stadtgeschichte Rheinsberg e. V. ins Leben gerufene „Stumme Stadtrundgang“ ist erweitert worden. Zu den zehn bereits bestehenden Objekten, mit denen der Verein vor zwei Jahren den Rundgang startete, sind noch einmal zehn historische Gebäude hinzugekommen.
Im Einvernehmen mit den Eigentümern wurden an deren Häusern sichtbar Tafeln angebracht, die Auskunft zur Architektur und zur Geschichte des Gebäudes geben.
So haben in dieser Woche Hans-Peter Dageroth vom Verein sowie Lothar Schulz von der Firma Rhinbau sechs Schilder an unterschiedlichen Gebäuden angebracht. An weiteren vier Orten wird es Aufsteller geben, auf denen die Text- und Bildtafeln montiert werden. Zu den neuen Objekten des „Stummen Stadtrundganges“ gehören unter anderem die Seebadeanstalt, das Bahnhofs- und das Postgebäude, das ehemaliges Rathaus und die Remise.
Der Rundgang bietet Touristen und Besuchern die Möglichkeit, sich individuell und auf eigene Faust über die städtebauliche, historische und wirtschaftliche Entwicklung der Stadt anhand der ausgewählten Häuser zu informieren. Die Infotafeln, die inhaltlich von den Vereinsmitgliedern entworfen und gestaltet wurden, geben auch einen kurzen Einblick in die Bau- und Nutzungsgeschichte und laden so zu einer kleinen Zeitreise durch die Vergangenheit der Stadt Rheinsbergs ein.
Gleichzeitig mit der Erweiterung des Rundganges gibt der Verein ein überarbeitetes Faltblatt heraus, auf dem jetzt auf die insgesamt 20 Objekte in Wort und Bild hingewiesen wird. Es ist in der Touristinformation erhältlich. Das Faltblatt enthält außerdem einen Stadtplan, auf dem die Standorte der jeweiligen Gebäude vermerkt sind. Laut Jörg Möller, dem Vereinsvorsitzenden, soll das noch nicht der Endstand sein. „Die weitere Aufnahme von Gebäuden in den Rundgang ist geplant", sagt er.
Doch das ist noch nicht alles, an was der Verein bei dem Rundgang gedacht hat: Die Hobby-Geschichtsforscher erinnern bei ihrem Projekt auch an die Fayencen- und Keramikproduktion in Rheinsberg. So sind die Standorte der Keramikherstellung mit einer Teekanne markiert und auch die Wege dorthin, die sogenannten Keramikpfade, sind im Faltplan eingezeichnet.
Der Verein Stadtgeschichte Rheinsberg, dem gegenwärtig über 60 Mitglieder angehören und der seit elf Jahren besteht, widmet sich in seiner Arbeit vor allem der Geschichte der Stadt Rheinsberg. Neben dem Sammeln historischer Fotos und anderer Zeitdokumente, sind die Mitglieder besonders stolz auf die vereinseigene Datenbank. In ihr sind über 13 000 Objekte und 82 000 Abbildungen und Exemplare historischen Bildmaterials sowie andere Dokumente gespeichert und für die Vereinsmitglieder und andere Interessierte zugänglich.