Stadtverordnete stehen hinter "Haus der Stadtgeschichte" / Passendes Objekt wird noch gesucht
Brian Kehrscherper
(aus: Ruppiner Anzeiger; 04.12.2014)
Rheinsbergs Stadtverordnete bekennen sich zu dem Ziel, ein Haus der Stadtgeschichte zu etablieren. Der Verein Stadtgeschichte Rheinsberg soll dazu eine Immobilie erwerben, sie bei Bedarf selbst sanieren und betreiben.
Mit diesem Beschluss haben die Stadtverordneten die Chancen des Vereins erhöht, Fördermittel für die Sanierung eines Objekts zu erhalten. Doch bevor das geschehen kann, muss erst einmal ein geeignetes Objekt gefunden werden. Der Vereinsvorsitzende Jörg Möller hat klare Anforderungen an ein Gebäude, das einmal die historische Sammlung beheimaten soll: "Es muss im Stadtzentrum liegen und möglichst altehrwürdig sein, auf keinen Fall ein Neubau." Der Kaufpreis für ein modernes Gebäude wäre wahrscheinlich für den Verein nicht zu stemmen. Und außerdem wäre der Ausbau eines solchen Objekts nicht förderfähig. Ein altes, sanierungsbedürftiges Haus hingegen wäre recht erschwinglich im Kaufpreis, und die Sanierung könnte eventuell durch Land, Bund, Europäische Union oder Lottomittel subventioniert werden. Das Geld für den Kauf könnte der Verein laut Möller noch aufbringen, wenn der Preis nicht zu hoch ausfiele.
Der Verein stand schon kurz davor, einen Kaufvertrag zu unterzeichnen. Der Besitzer sprang aber buchstäblich in letzter Minute ab (RA berichtete). Seitdem sind die Hobbyhistoriker auf der Suche nach einem geeignete Domizil.
Möller geht davon aus, dass der Verein es schafft, das Gebäude aus eigener Kraft zu bewirtschaften. Durch seine eigene Stiftung könnte jährlich genügend Geld generiert werden, um die Betriebskosten zu zahlen. Die Frage ist nur, wie der tägliche Betrieb gewährleistet werden kann. Denn um das Haus für Besucher zugänglich zu machen, müssen Leute vor Ort sein. Ehrenamtlich ist dies kaum zu gewährleisten. "Eine Vollzeitstelle wäre für uns nicht bezahlbar", so Möller. Wenn Ehrenamtler diese Aufgabe wahrnehmen, wäre nur möglich, das Haus der Stadtgeschichte an einzelnen Wochentagen von 19 bis 21 Uhr zu öffnen. Das liegt aber nicht im Sinne des Vereins. Schließlich möchte er ein ganzjähriges Kulturangebot in Rheinsberg schaffen. Da das Projekt im Sinne der Stadt ist, hofft Möller, dass diese sich bereit erklärt auszuhelfen. Doch das ist noch Zukunftsmusik. "Wer nicht den ersten Schritt geht, kann nicht den zweiten machen", so Möller.