Verein Stadtgeschichte stellt alte Zeitungsausgaben ins Internet
Brian Kehnscherper (bk)
(aus: Ruppiner Anzeiger; 24.05.2014)
Rheinsberg (bk) "Zeitungen sind eine Wissens quelle von unschätzbarem Wert", findet der Vorsitzende des Vereins Stadtgeschichte Rheinsberg, Jörg Möller. Ein wichtiges Stück Historie der Prinzenstadt ist nun in digitaler Form einzusehen. Der Verein hat die ersten erhaltenen Jahrgänge der Rheinsberger Zeitung digitalisiert und auf seine Online-Datenbank gestellt.
Von 1894 bis 1942 erschien drei mal pro Woche eine Lokalzeitung in Rheinsberg. Zu Möllers Bedauern fand sich bundesweit kein Archiv, das alle Ausgaben besitzt. Der größte Bestand fand sich in der Berliner Staatsbibliothek, die die Ausgaben der Jahrgänge von 1925 bis 1942 besitzt. Mit Hilfe der kommissarischen Leiterin der Zeitungsabteilung, Carola Pohlmann, und der Firma Mikro Univers wurden die 17500 Seiten eingescannt. Das Brandenburgische Kulturministerium förderte die Arbeit.
Nun stellt der Verein die Ausgaben nach und nach ins Internet. Auch die Staatsbibliothek möchte sie online zugänglich machen. Einen Makel hat das digitale Archiv aber noch: Einzelne Inhalte zu bestimmten Themen können nicht über die Volltextsuche ausfindig gemacht werden. Denn derzeit gibt es keine Software, die die Frakturschrift, die in der Zeitung verwendet wurde, erkennt.
Der Verein ist aber schon dabei, Abhilfe zu schaffen. Anhand eines Spracherkennungsprogramms werden die Suchworte eingelesen. Die Regionale Arbeitsförderungs-, Beschäftigungs- und StrukturentwicklungsgeseIlschaft (Rabs) hat die 38-jährige Isabell Kawitz zur Verfügung gestellt. In den nächsten zwölf Monaten wird sie dem Programm Schlagworte auf den 17500 Seiten vorlesen.
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Spracherkennung: Isabell Kawitz liest Texte der historischen Rheinsberger Zeitung ein, damit diese später per Volltextsuche gefunden werden können. Foto: Brian Kehnscherper