Verein Stadtgeschichte Rheinsberg feiert Zehnjähriges
Jürgen Rammelt
(aus: Märkische Allgemeine; 05.05.2014)
Rheinsberg - "Wie schnell doch die Zeit vergeht" - unter diesem Motto zeigt der Verein Stadtgeschichte Rheinsberg eine Ausstellung, die gestern in der Remise am Triangelplatz eröffnet wurde. Gestaltet wurde die Exposition ausschließlich von den Vereinsmitgliedern. Sie nutzten die Eröffnung im sanierten Haus, um das zehnjährige Bestehen ihres Vereins und dessen Verdienste zu feiern.
2004 von sieben geschichtsinteressierten Rheinsbergern gegründet, hat sich der Verein prächtig entwickelt. Inzwischen gehören ihm mehr als 40 Mitglieder an. Auch etliche ehemalige Rheinsberger, die heute in Berlin und anderen Städten wohnen, gehören zu den Hobbyforschern, die sich jeden Dienstagabend im Nordflügel des Marstalls treffen. Dort befindet sich auch das umfangreiche Archiv des Vereins,
ohne das die Ausstellung kaum möglich geworden wäre. "Nachdem wochenlang wenig passierte, tickte und tickte die Uhr unermüdlich und der Termin der Ausstellung rückte immer näher", sagte der Vereinsvorsitzende Jörg Möller. Dabei sei es ein Glücksfall gewesen, dass der Verein mit der Diplomrestauratorin Sandra Bothe eine Expertin in seinen Reihen hat, die die Schau als Kuratorin zu ihrer eigenen Sache machte.
Berichtet wird in acht Blöcken über die Arbeit des Vereins, die vom Sammeln historischer Ansichtskarten, von Dokumenten, Zeitungsartikeln und sonstigen Fundstücken bis zum Erfassen der Forschungsergebnisse in einer Datenbank reicht. Aber auch die Gestaltung eines Gedenkortes in Zusammenarbeit mit der Kirchengemeinde auf dem evangelischen Friedhof, das Projekt "Rheinsberger Maler" und ein "Stummer Stadtrundgang" gehören zu den Ergebnissen der Vereinsarbeit. In der Ausstellung werden auch die vom Verein bereits in siebter Auflage publizierten Kalender vorgestellt, die mit Texten und zahlreichen Fotos jeweils einem Thema der Stadtgeschichte gewidmet sind. Auch hier waren und sind die Vereinsmitglieder die Macher und Entwickler, die das Material sichten, die Bilder auswählen und Texte verfassen, bevor der Kalender gedruckt wird.
Stolz sind Jörg Möller und seine Mitstreiter zudem auf das Projekt "Rheinsberger Zeitung" - ein Blatt, das in der ersten Hälfte des vorigen Jahrhunderts (1925 bis 1942) in Rheinsberg erschienen ist und deren noch vorhandene Ausgaben in einem aufwändigen Verfahren gescannt und in die vereinseigene Datenbank eingestellt wurden. Genauso hat der Verein in Zusammenarbeit mit der Märkischen Allgemeinen Zeitung alle seit dem Jahr 2000 veröffentlichten Artikel über die Stadt Rheinsberg elektronisch erfasst.
Unterstützt wird die Arbeit des Vereins maßgeblich von der Sparkasse Ostprignitz-Ruppin, die bei der Gründung einer Stiftung geholfen hat, vom Ortsbeirat der Stadt und von privaten Sponsoren. Zur Eröffnung der Ausstellung am Sonnabend freute sich Jörg Möller über weitere Exponate. So überreichte der Verleger und Heimatforscher Günter Rieger aus Karwe dem Verein einen die Stadt betreffenden Anstecker und der 78-jährige Horst Steffen aus Rheinsberg hatte einen ganzen Beutel historischer Dokumente aus seinem Privatbesitz mitgebracht.
Öffnungszeiten: Die Ausstellung in der Remise ist noch bis zum 26. Oktober zu besichtigen. Der Eintritt.ist frei. Mehr Informationen zum Verein gibt es im Internet unter www.stadtgeschichte-rheinsberg.de
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Der Vereinschef Jörg Möller ließ die Kerzen auf der Geburtstagstorte von seinen Mitstreitern anzünden.
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Besucher bei der Ausstellungseröffnung.
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