Rheinsberger Verein Stadtgeschichte wird zehn Jahre
Jürgen Rammelt
(aus: Wochenspiegel; 21.05.2014)
Mit einer bemerkenswerten Ausstellung weist seit dem 4. Mai der Verein Stadtgeschichte Rheinsberg e.V. auf sein zehnjähriges Bestehen hin. Unter dem Motto "Wie schnell doch die Zeit vergeht" wird in der Remise neben der Touristinformation eine Schau zur Tätigkeit des Vereins gezeigt.
Gestaltet wurde die Exposition ausschließlich von Vereinsmitgliedern. Wie derVorsitzende Jörg Möller zur Eröffnung voller Stolz erklärte, haben er
und seine Mitstreiter sehr gern die Chance genutzt, in den derzeit ungenutzten Ausstellungsräumen die Ergebnisse ihrer Arbeit vorzustellen. Berichtet wird über die Arbeit des Vereins, die vom Sammeln historischer Ansichtskarten, von Dokumenten, Zeitungsartikeln und sonstigen Fundstücken bis zum Erfassen der historischen Forschungsergebnisse in einer Datenbank reicht. Aber auch die Gestaltung eines Gedenkortes in Zusammenarbeit mit der Kirchengemeinde auf dem evangelischen Friedhof, das Projekt "Rheinsberger Maler" und ein "Stummer Stadtrundgang" gehören zur erfolgreichen Vereinsarbeit.
Der Verein Stadtgeschichte Rheinsberg wurde 2004 von sieben geschichtsinteressier-
ten Rheinsbergern gegründet. Seitdem hat sich der Verein, dem inzwischen über 40 Mitglieder angehören, kontinuierlich entwickelt. Auch ehemalige Rheinsberger, die heute in Berlin und in anderen Städten leben, unterstützen den Verein, dessen Mitglieder sich jeden Dienstagabend im Nordflügel des Marstalls treffen. Dort befindet sich auch das umfangreiche Archiv des Vereins, ohne das die Ausstellung hätte kaum gestaltet werden können. Es sei auch ein Glücksfall gewesen, dass mit der Diplomrestauratorin Sandra Bothe derVerein eine Expertin in seinen Reihen hat, die als Kuratorin eine tolle Arbeit leistete, so Möller.
Vorgestellt werden auch die inzwischen in siebter Auflage vom Verein publizierten Kalender, die jeweils ein Thema der Stadtgeschichte behandeln. Auch hier sind die Hobbyforscher die Macher und Entwickler, die das Material sichten, die Fotos auswählen und Texte verfassen, bevor der Kalender gedruckt werden kann. Aber auch die Bilder Rheinsberger Hobbymaler, die historische Ansichten der Stadt auf Leinwände gezaubert haben, sind aus einer Idee des Vereins heraus entstanden.
Doch das ist längst nicht alles, auf das Jörg Möller und dessen Mitstreiter stolz sind:
Da gibt es zum Beispiel das Projekt "Rheinsberger Zeitung" - ein Blatt, dessen erste Ausgabe 1894 und weitere in der ersten Hälfte des vorigen Jahrhunderts in Rheinsberg erschienen sind. Deren noch vorhandene Ausgaben wurden in einem aufwändigen Verfahren gescannt und in die vereinseigene Datenbank eingestellt. Aber auch eine Auswahl von Zeitungsartikeln über die Vereinsarbeit und Geschichte der Stadt sind in der Ausstellung zu sehen.
Unterstützt wurde der Verein maßgeblich von der Sparkasse OPR, die bei der Gründung einer Förderstiftung geholfen hat, vom Ortsbeirat der Stadt und von privaten Sponsoren. Auch zur Eröffnung der Ausstellung konnte sich Jörg Möller über weitere Exponate freuen. So überreichte der Verleger Günter Rieger aus Karwe einen die Stadt betreffenden Anstecker und Horst Steffen (78) aus Rheinsberg hatte einen ganzen Beutel historischer Dokumente aus seinem Privatbesitz mitgebracht. Die Ausstellung in der Remise ist bis zum 26. Oktober zu besichtigen. Der Eintritt ist frei. Mehr über den Verein unter www.stadtgeschichte-rheinsberg.de
Jürgen Rammelt
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Vereinsvorsitzender Jörg Möller mit der Geburtstagstorte, deren Kerzen von den Vereinsmitgliedern entzündet wurden.
Foto: Rammelt