Geschichtsverein erinnert an frühere Vielfalt der Gewerke
Holger Rudolph
(aus: Ruppiner Anzeiger; 10.12.2010)
RHEINSBERG
Wieder hat der Verein Stadtgeschichte Rheinsberg einen Kalender herausgebracht. Im Jahr 2011 beschäftigt er sich mit dem lokalen Handwerk im Wandel der Zeit.
Jede Monatsseite widmet sich einem speziellen Handwerk. Zu sehen ist stets ein Geschäft, so wie es vor langer Zeit aussah, außerdem eine uralte Quittung. In der Stadt gab es beispielsweise im Jahr 1800 die erstaunliche Anzahl von 23 Schustern und 40 Branntweinbrennern. Wer kennt schon noch das Böttcher-, Nadler- oder Knopfmacherhandwerk? Jede Kalenderseite zeigt mit einer Übersicht auch, wo sich seinerzeit die Geschäfte oder Werkstätten befanden.
Zwölf Vereinsmitglieder haben je eine Seite gestaltet. Darunter befindet sich auch Eckhard Bartel. Er hat das Juli-Blatt bestückt. Es zeigt die Schneiderei mit Kurzwarengeschäft, die sein Großvater Franz und Vater Erich führten. Die Seite präsentiert auch eines der 100 Jahre alten Bügeleisen, die aus der Werkstatt stammen. Sie wurden mit Holzkohle befeuert und wiegen ungefüllt etwa fünf Kilogramm.
Bereits drei Ausgaben des Kalenders sind erschienen. In den Vorjahren verschenkten sie etliche Rheinsberger an Verwandte, die längst weggezogen sind. Die wechselnden Bilder sind für sie eine Erinnerung an die Heimat. Der Kalender kostet neun Euro und ist in der Buchhandlung, der Bäckerei Läge und in der Tourist-Info erhältlich.
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Eckhard Bartel mit dem Kalender.
Foto: Rudolph