Heimatgeschichtler vernetzen ihre interessante Arbeit
Holger Rudolph
(aus: Ruppiner Anzeiger; 27.11.2008)
RHEINSBERG
KÖPERNITZ
Knapp 20 Heimatgeschichtler aus verschiedenen Rheinsberger Ortsteilen trafen sich am Dienstagabend im Kulturgutshaus Köpernitz. Es ging ihnen um die künftige Vernetzung ihrer Arbeit.
Der Vorsitzende des Fördervereins Kulturgutshaus Köpernitz, Bernd Donner, lud die Chronisten ein, im Rahmen der Köpernitzer Veranstaltungsreihe „Aus der Region für die Region“ zu sprechen. Dabei könne es um die jeweilige Dorfgeschichte gehen. Besonders lebendig lasse sich so ein Nachmittag mit Details gestalten, die das Publikum neugierig machen. So habe es sich bewährt, die Herkunft von Orts- oder Straßennamen zu erläutern. Auch die Aufklärung von Irrtümern der Geschichte eigne sich hervorragend, um das Publikum zu begeistern.
Jörg Möller, Vorsitzender des Vereins Stadtgeschichte Rheinsberg, forderte alle Heimatforscher auf, nach Möglichkeiten zu suchen, Jugendliche zur Suche nach den Spuren lokaler Historie zu ermuntern. Als positives Beispiel auf diesem Gebiet stehe das Engagement der Heinrich-Rau-Oberschule, die im Rahmen von Projekttagen die Geschichte des lange Zeit vergessenen Waldfriedhofs Feldgrieben untersucht hat.
Die Heinrichsdorfer Ortschronisten Jochen Hochsieder und Burkhard Schleuß zeigten, wie interessant es sein kann, die Historie des Heimatortes näher zu betrachten. So stöberten die beiden Männer im Potsdamer Landeshauptarchiv Dokumente auf, die Zweifel am Alter des Dorfes aufkommen lassen. Auf der Abschrift der Gründungsurkunde steht zwar das Jahr 1363. Doch hatten wahrscheinlich Historiker im 18. Jahrhundert schlichtweg das falsche Dokument abgeschrieben. Gemeint war wohl eher ein Ort namens Hinrichsdorf, der im heutigen Polen liegt. Heinrichsdorf aber entstand nach Auffassung der Heimatgeschichtler als Kolonistensiedlung erst 1753. Auch die Tatsache, dass das Heinrichsdorfer Spritzenhaus wie eine Kirche aussieht, beeindrucke Touristen immer wieder.
Donner bot den Chronisten an, in ihren Orten schon gezeigte Expositionen im Kulturgutshaus zu präsentieren.
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Bernd Donner und Jörg Möller (von links) moderierten das Treffen.
Foto: Rudolph