Stadtgeschichtsverein feiert sein zehnjähriges Bestehen und plant neue Rheinsberg-Ausstellung in der Remise
Katharina Kastner
(aus: Märkische Allgemeine; 18.02.2014)
RHEINSBERG - Der Verein Stadtgeschichte Rheinsberg, der am 4. Mai sein zehnjähriges Bestehen feiert, plant zum runden Geburtstag eine neue Schau. Die Ausstellungsräume neben der Tourist-Info sind für den Sommer noch nicht ausgebucht und "wir finden, dass die Remise im Sommer nicht leerstehen sollte", sagt der Vereinsvorsitzende Jörg Möller.
Die neue Ausstellung soll sich um die Rheinsberger Stadtgeschichte drehen und von Mai bis Oktober gezeigt werden. Dabei werden dann unter anderem die Anfänge der Steingutproduktion und die Entstehung des Kernkraftwerkes beleuchtet, kündigt Jörg Möller an. Auch dem Universalmittel "Carmol", das noch heute in vielen Arzneischränken zu finden ist, soll ein Kapitel gewidmet werden. 1902 lief die Produktion des Karmelitergeistes in der Schlossstraße an, nachdem der Drogist Rudolf Poscich die Mixtur gefunden hatte, mit der man verschiedenste Schmerzen lindern kann. Die markigen Werbesprüche des früheren Mitarbeiters Leichsenring machten die Tropfen auch im Ausland schnell bekannt. Doch nur ein Jahrzehnt später zogen dunkle Wolken über der Fabrik auf: Ein Feuer vernichtete den Großteil des Inventars. Dann kam der Erste Weltkrieg und später die Inflation - fast alle Mitarbeiter wurden entlassen.
"Wir arbeiten bereits mit Hochdruck an der neuen Ausstellung", sagt der Vereinsvorsitzende. "Die Zeit rennt und der Schweiß steht uns schon auf der Stirn. Denn plötzlich stellt man fest: Der 4. Mai ist ja übermorgen!", so Jörg Möller.
Der Verein hat zurzeit 42 Mitglieder. Seit Jahren erforschen sie die Geschichte der Stadt und der dazugehörigen Ortsteile. Sie organisieren Ausstellungen und Vorträge und haben eine umfangreiche Sammlung von Dokumenten in einer öffentlichen Internet-Datenbank zusammengetragen. Darin sind fast 7000 Objekte und 45 000 Bilder enthalten.
6000 Euro wird die neue Retrospektive verschlingen. Der Rheinsberger Ortsbeirat unterstützt das aufwändige Projekt mit 2000 Euro.
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Jörg Möller bereitet die neue Ausstellung vor.
Foto: Kastner