Keramikpfad soll Touristen auch in Nebenstraßen führen
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(aus: Märkische Allgemeine; 29.11.2013)
Rheinsberg
In den Fußweg eingelassene, farbige Fliesen sollen die Touristen leiten: hin zu den verschiedenen Keramikbetrieben der Stadt, aber nicht nur. Nebenbei sollen die Gäste auch historisch bedeutende Häuser der knobelsdorffschen Innenstadt entdecken. Deshalb haben sich Keramiker und der Verein Stadtgeschichte Rheinsberg zusammengetan und einen gemeinsamen Stadtrundgang erarbeitet. Den Entwurf einer Broschüre stellte Hans-Jürgen Naundorf am Mittwochabend im Hauptausschuss vor.
Zuvor hatte der Bauausschuss die Idee bereits abgelehnt und unter anderem kritisiert, dass der Keramikpfad die Gäste auf zu großen Umwegen durch die Stadt leite (die MAZ berichtete). Für den historischen Verein erläuterte Hans-Norbert Gast aber, dass es gerade die Absicht sei, die Touristen auch durch Straßen zu führen, deren Geschäfte bisher wenig von den Gästen profitierten. Viele Besucher liefen doch nur vom Rosenplan zum Sch[l]oss, am Ufer bis zur Seestraße und zurück zu ihrem Auto. Dadurch verpassten sie die sehenswerte Altstadt, und den Händlern entgingen potenzielle Kunden. Monatelang habe man deshalb zusammengesessen und die verschiedenen Spaziergänge ausgetüftelt.
Der stellvertretende Stadtverordnetenvorsteher Detlef Pagel lobte, dass sich die Vereine zu dem Projekt zusammengefunden haben und erkannte deren Kompetenz an. Petra Pape merkte an, dass die Gartenstraße beispielsweise gar kein Pflaster habe, in das man die Fliesen einlassen könnte.
Zudem mahnten die Stadtverordneten die Keramiker, den zugesagten Kostenrahmen von 9000 Euro nicht zu überschreiten. Dann könnte die Stadt unter ihrem Namen Fördermittel für den Keramikpfad beantragen.
Hans-Jürgen Naundorf sagte dem Hauptausschuss zu, das Projekt entsprechend zu überarbeiten, damit die Stadtverordneten am 11. Dezember über den Keramikpfad entscheiden können.