Ortsbeirat entschied über Zuschüsse aus der Zwei-Euro-Pauschale
Holger Rudolph
(aus: Ruppiner Anzeiger; 06.11.2013)
Rheinsberg (hr)
Fünf Rheinsberger Vereine bekommen Zuwendungen über insgesamt 6000 Euro aus der Zwei-Euro-Pauschale. Die entsprechenden Beschlüsse fasste der Ortsbeirat der Kernstadt bei einer Sitzung am Montagabend.
Der Verein Stadtgeschichte Rheinsberg hatte 5000 Euro beantragt. Der Beirat bewilligte 2500 Euro. Die Hobbyhistoriker wollen den Betrag zum Erstellen der Kopie einer kunstvollen Zinntafel verwenden. Das Original befand sich früher auf dem Rheinsberger evangelischen Friedhof am Grab von Carl Friedrich Lüdicke. Der Fabrikant kaufte 1770 die Rheinsberger Steingutfabrik und betrieb sie bis zu seinem Tod im Jahr 1797. Das Original der Tafel befindet sich heute in der Stiftung Stadtmuseum Berlin. Die 2500 Euro reichen für die ersten Arbeitsschritte des aufwendigen Reproduktionsverfahrens. Der Verein will in Kürze das gesamte Projekt der Öffentlichkeit vorstellen. Er widmet sich seit Jahren der Dokumentation von Rheinsberger Lokalgeschichte. So stellte kürzlich der Vereinsvorsitzende Jörg Möller gemeinsam mit Carola Pohlmann vom Berliner Staatsarchiv das Projekt Rheinsberger Zeitung vor, bei dem fast alle Jahrgänge der früheren Rheinsberger Publikation ins Internet gestellt werden sollen.
Auch der Rheinsberger Carneval Club (RCC) bekommt Geld aus der Zwei-Euro-Pauschale. In diesem Fall beträgt der Zuschuss 300 Euro. Dieser Betrag soll für die Ausstattung der Jugendgruppe der Karnevalisten verwendet werden. Diese hat im Januar und Februar 2014 mehrere Auftritte.
1500 Euro erhält der Kinder- und Jugendmusik-Förderverein (KiJuMU). Das Geld dient als Zuschuss für die Aufführung des Weihnachtsmusicals. Diesmal wird erneut der Vorjahres-Erfolg "Der blinde Passagier" gezeigt, außerdem eine Revue, die Einblicke in die erfolgreichen Musicals der vergangenen Jahre gibt. Die Aufführungen zur Vorweihnachtszeit sind ein Höhepunkt im Vereinsleben. Kinder und Jugendliche singen und tanzen vor einem großen Publikum.
Auch der vor gut einem Jahr gegründete Modelleisenbahnclub erhält 300 Euro. Das Geld wird für die Gestaltung des Modells der Kohle- und Wasseranlage verwendet, die früher auf dem Rheinsberger Bahnhof zum Beschicken der Dampfloks benötigt wurde.
Freuen können sich auch die Mitglieder des Sportvereins Marineclub Rheinsberg. Sie erhalten 1400 Euro. Auch dieser Betrag ist ein Zuschuss, reicht also allein nicht aus, um das gesamte Wettkampfboot mit neuen Hohlriemen auszustatten. Beim Hafenfest im Mai hatten die bisherigen Riemen Schaden genommen. Der Club zählt seit vielen Jahren zu den aktiven Vereinen beim Hafenfest, das die Tourismussaison lokal eröffnet.
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Erlebbare Geschichte: Jörg Möller und Carola Pohlmann bei der Präsentation des Projekts Rheinsberger Zeitung.
Archiv-Foto: Holger Rudolph