Rheinsberger Verein „Stadtgeschichte“ will sich erstmals präsentieren
Jürgen Rammelt
(aus: Märkische Allgemeine; 18.09.2004)
RHEINSBERG. Mit einer Ausstellung anlässlich des diesjährigen Rheinsberger Töpfermarktes am 9. und 10. Oktober will der vor wenigen Monaten gegründete Rheinsberger Verein Stadtgeschichte (die MAZ berichtete) auf sich aufmerksam machen. Bereits seit einigen Wochen laufen dafür die Vorbereitungen. Besonders während der aller 14 Tage stattfindenden Treffen wird am Konzept der Ausstellung gefeilt und immer wieder neues Material gesichtet. Vorsitzender des inzwischen angemeldeten gemeinnützigen Vereins ist Jörg Möller, ein Rheinsberger, der im Kernkraftwerk beschäftigt ist. „Wir wollen keine Konkurrenz zu bereits bestehenden Vereinen sein“, erklärte dieser auf dem jüngsten Treffen. Auch die Historie der neuen Ortsteile wollen die geschichtsinteressierten Rheinsberger nicht erforschen. „Dazu gibt es in der Mehrheit der Orte bereits gute Ansätze“, erklärte Möller. Selbst die preußische Geschichte und das einstige Leben am Rheinsberger Hof wollen die Hobbyforscher den Fachleuten überlassen. „Im Mittelpunkt unserer Arbeit werden wir uns hauptsächlich mit der Zeitgeschichte der Kernstadt beschäftigen“, berichtet der Vereinsvorsitzende. Das sei auch Ziel der Ausstellung am zweiten Oktoberwochenende in den Räumen des Rheinsberger Auktionshauses in der Seestraße. In mehreren Vitrinen sollen die ersten zusammengetragenen Exponate der Öffentlichkeit präsentiert werden. Themen sind laut Möller die Geschichte des Handels und des Gewerbes, die Stadtarchitektur am Beispiel des Marktes, das Handwerk sowie der Fremdenverkehr und Tourismus. Aber auch die Präsentation von Rheinsberg auf philatelistischem Gebiet, die 129-jährige Geschichte der Feuerwehr, des Rheinsberger Carnevalvereins und der ehemaligen Carmolfabrik sollen im Mittelpunkt der Ausstellung stehen. Für die Mitglieder des Vereins, zu denen mit Gaby Lüpke, Eberhard Gläser, Karin Torrilhon, Holger Pfeifer und Hans-Norbert Gast weitere stadtbekannte Einwohner gehören, ist die Geschichte der Stadt außerordentlich spannend. Dehalb sind sie an allem interessiert, was zur Historie zu erfahren, zu sammeln oder zu dokumentieren ist. „Wir sind für jeden Hinweis und jedes historische Zeitdokument dankbar“, sagt Jörg Möller. Dabei verweist er auf alte Ansichtskarten, Exemplare der Rheinsberger Zeitung und auf Prospekte. „Wenn sich die Leute davon nicht trennen möchten, sind wir auch einverstanden, wenn wir die Sachen nur mal betrachten, ablichten, dokumentieren oder als Leihgabe behalten können“, erklärt Holger Pfeifer. Treffpunkt des Vereins ist das Auktionshaus in der Seestraße, dessen Eigentümer Mathias Seidel auch als 2. Vorsitzender fungiert. Jeweils dienstags an den ungeraden Tagen treffen sich die zehn Mitglieder zum zwanglosen Erfahrungsaustausch und um neue Forschungsergebnisse auszutauschen.