Stadtgeschichts-Verein zeigt einen Teil seiner Sammlung
tob
(aus: Märkische Allgemeine; 13.10.2004)
RHEINSBERG. Zur Geschichte des Schlosses und seiner adligen Bewohner können Rheinsberg-Besucher Dutzende Fachbücher kaufen – zur Geschichte der Stadt allerdings fehlt dergleichen. Dieses Missverhältnis korrigieren jetzt die zwölf Mitglieder des Vereins Stadtgeschichte Rheinsberg: Seit dem vergangenen Wochenende zeigen sie im Auktionshaus in der Seestraße eine Ausstellung zur Alltagsgeschichte der Stadt und seiner Bewohner.
Ein Dutzend Vitrinen und Wandzeitungen präsentieren die Hobbyforscher im Saal des Hauses. Jede ist einem Aspekt des ganz normalen Kleinstadt-Alltags gewidmet: „Uns interessiert einfach, wie sich das Leben in der Stadt entwickelt hat“, fasst der Vereinsvorsitzende Jörg Möller die Absicht des Projekts zusammen. „Man kann das Schloss nicht außen vor lassen – aber drumherum ist auch eine Menge passiert.“
Das beweist die kleine Ausstellung im Auktionshaus. Gleich am Eingang kommen Philatelisten auf ihre Kosten: 20 in Rheinsberg ausgegebene Sonderstempel liegen dort aus, manche sogar aus dem 19. Jahrhundert, andere den technischen Fortschritt des Kernkraftwerks lobend.
Das größte Projekt ist wohl die Archivierung der „Rheinsberger Zeitung“. Ausgestellt ist nur ein Ansichtsexemplar: „Aber wir wollen alle Jahrgänge von 1894 bis 1946 archivieren und im Internet veröffentlichen“, beschreibt Jörg Möller das Mammutvorhaben.
Sein Problem: „Es gibt kein komplettes Archiv der Zeitung – wir sind also für jedes Exemplar dankbar, das Rheinsberger vielleicht besitzen.“ Das Internet soll auch die Lösung für das größte Problem des Vereins bieten: „An einen festen Ausstellungsraum ist nicht zu denken“, bedauert der Vorsitzende. Deshalb wollen die Stadtgeschichtsforscher möglichst viele Bilder und Texte auf ihrer Internetseite veröffentlichen.
Die Ausstellung im Rheinsberger Auktionshaus ist noch bis Sonntag, 24. Oktober, zu sehen.
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Der Rheinsberger Markt, die örtliche Zeitung und das angebliche Wundermittel "Carmol" sind nur einige der Themen in der Ausstellung des Vereins Stadtgeschichte Rheinsberg
Repro: Jörg Möller