Rheinsbergs Stadtverwaltung denkt über Ausstellung zu Fundstücken nach
Holger Rudolph
(aus: Ruppiner Anzeiger; 24.01.2006)
RHEINSBERG. Dass sich in einer historischen Altstadt bei Bauarbeiten meist Fundsachen von mehr oder minder hohem Wert finden, ist normal. Doch die Denkmalpfleger und Bauleute hatten nicht damit gerechnet, bei den Grabungen zur Neugestaltung des Platzes Am Markt derart viele zeitgeschichtliche Zeugnisse zu finden.
So stießen sie nicht nur auf die Grundmauern des einstigen Rathauses. Sie fanden
auch einen Torwächter. Dabei handelt es sich um das Skelett eines Hundes, das im späten Mittelalter nahe der Haustür vergraben wurde. Also gerade dort, wo der treue Diener noch kurz zuvor die Habe seiner Eigentümer beschützt hatte. Auch einige Silberlinge wurden gefunden. Das sind kleine Silbermünzen, die sich über Jahrhunderte recht gut erhalten haben.
Die ältesten Fundsachen stammen sogar aus der Slawenzeit. Peter Wegener vom für die Sanierung der Altstadt zuständigen Unternehmen Deutsche Stadtsanierungsgesellschaft (DSK) glaubt ebenso wie Bürgermeister Manfred Richter (SPD), dass sich eine Präsentation der Fundstücke als zeitweilige Ausstellung durchaus lohnen würde. Den Rheinsbergern werde so eine - zwar nicht vollständige, doch sicher recht interessante
- Reise in die Geschichte ihrer Stadt, weit vor der Prinzenzeit, ermöglicht. Die Stücke sind zwar Eigentum des Landes, können aber von den Rheinsberger Veranstaltern ausgeliehen werden. Noch steht nicht fest, wie die Exposition finanziert werden soll und wo sie gezeigt werden könnte.
An der Gestaltung könnte sich auch der Verein Rheinsberger Stadtgeschichte beteiligen, falls es bei dessen Mitgliedern ein entsprechendes Interesse gibt.