Verein „Stadtgeschichte Rheinsberg“ ist stolz auf seine Datenbank
Jürgen Rammelt
(aus: Märkische Allgemeine; 25.11.2006)
RHEINSBERG. Der 2004 gegründete Verein „Stadtgeschichte Rheinsberg“ ist aus den Kinderschuhen herausgewachsen. Davon konnten sich in dieser Woche sowohl die Rheinsberger Stadtverordneten als auch interessierte Bürger überzeugen. Der Verein, der im nördlichen Kopfbau des Marstalls einige Räume nutzen darf, hatte am Dienstag und am Donnerstag zu einem Vortrag eingeladen, um zu zeigen, was bisher erreicht wurde und welchen stadtgeschichtlichen Aufgabenfeldern sich die derzeit elf Mitglieder widmen. Dabei kamen die Anwesenden nicht aus dem Staunen heraus. In anschaulicher Form zeigte der Vereinsvorsitzende Jörg Möller, welche immense Arbeit bereits geleistet wurde. Vor allem das Projekt „Rheinsberger Zeitung“ sorgte für Aufsehen. Dank der Hilfe des Kernkraftwerkes, das nicht mehr benötigte Technik dem Verein zur Verfügung stellte, wurde begonnen die vor dem Krieg in Rheinsberg erschienene Zeitung zu scannen und in einer Datenbank zu speichern. Aber auch die Erfassung weiterer Zeugnisse Rheinsberger Geschichte, wie alte, historische Ansichtskarten, Rheinsberger Notgeld, Münzen und Medaillen, gehörte zu den Aufgaben, denen sich der Geschichtsverein gewidmet hat. In der Datenbank gibt es sowohl Abbildungen als auch Hinweise, in welchen Archiven oder Museen die in Rheinsberg gefundenen Münzen unddie anderen historischen Stücke aufbewahrt werden. Umfangreich ist auch die Sammlung der Druckerzeugnisse. So ist der Verein im Besitz zahlreicher Chroniken und Broschüren über die Stadt. Es gibt Plakate und Werbeflyer von Betrieben und Einrichtungen, die längst zur Geschichte gehören. Wer etwas über öffentliche Badeeinrichtungen und Gebäude, über Gaststätten und Vereine sowie die Geschichte der Eisenbahn wissen möchte, wird in der Datenbank des Vereins fündig. Jörg Möller berichtet, dass über 1000 Datensätze gespeichert sind. Zu den aktuellen Aufgaben gehört die Erfassung aller Gebäude. „Ich selbst bin von Haus zu Haus gelaufen und musste zig Leuten erklären, warum ich ihre Häuser fotografiere“, erzählt Jörg Möller den Anwesenden. Anhand einiger Beispiele zeigt er, wie sich jeder aus der Datenbank Informationen holen kann. „Dabei gibt es jedoch kleine Unterschiede“, erläuterte Möller. Nicht jeder, der unter www.stadtgeschichte-rheinsberg.de auf der Internetseite des Vereins landet, besitzt Zugriffs- oder Kopierrechte. Da der Verein an weiteren Mitgliedern interessiert ist und die Erfassung der Daten sowie die Technik dafür etwas kostet, haben nur Mitglieder des Geschichtsvereins vollen Zugriff. Wer sich als Gast auf Rheinsberger Geschichtspfade begeben möchte, was grundsätzlich möglich ist, könne sich immerhin 247 Datensätze ansehen. Allerdings gebe es auch die Möglichkeit, sich für zehn Euro die Zugriffsrechte für ein Jahr zu kaufen. Was das unerlaubte Kopieren von Fotos betrifft, hat sich der Verein auch etwas einfallen lassen. Wer nicht über die Rechte verfügt, der findet auf dem Foto zusätzlich das Vereinslogo. Und noch etwas liegt Jörg Möller und seinen Vereinsmitgliedern am Herzen: Der Verein ist an allen Informationen, alten Zeitungen, Fotos, Bildern oder Gegenständen interessiert, die die Stadt Rheinsberg betreffen. „Wir würden uns freuen, wenn wir diese Zeugnisse der Geschichte gesponsert, leihweise zum Kopieren oder auch als Leihgaben bekommen.“ Wer dem Verein helfen oder Mitglied werden möchte, kann sich an Jörg Möller, Lindenallee 53 in 16831 Rheinsberg wenden oder sich unter Tel.033931/37760 melden.