Ländliche Entwicklung Die Umgestaltung des Dorfgemeinschaftshauses in Stüdenitz sowie die Dachsanierung des Hauses der Stadtgeschichte in Rheinsberg können mit den Geldern realisiert werden.
(aus: Ruppiner Anzeiger; 03.12.2025)
Für zwei Projekte in Ostprignitz-Ruppin hat die Lokale Aktionsgruppe (LAG) Mitte November knapp 720.000 Euro EU-Fördermittel freigegeben. Gefördert werden die Umgestaltung des Dorfgemeinschaftshauses in Stüdenitz sowie die Dachsanierung des Hauses der Stadtgeschichte in Rheinsberg. Besonders erfreulich: Bei der Planung des Dorfgemeinschaftshauses wurden Kinder und Jugendliche aktiv mit einbezogen. Darüber berichtet Maike Herbst vom Büro Blau, zuständig für das Regionalmanagement der LAG OPR.
Zweimal jährlich ruft die LAG zu Projekteinreichungen auf. Für den aktuellen Ordnungstermin standen 1,5 Millionen Euro zur Verfügung. Davon wurden insgesamt knapp 720.000 Euro für die zwei ausgewählten Projekte freigegeben.
„Besonders freuen wir uns über das Engagement der Jugendlichen bei der Planung des Dorfgemeinschaftshauses", wird Philipp Schulz, Jugendbeauftragter der LAG und Bürgermeister der Gemeinde Wusterhausen/Dosse, in der Mitteilung zitiert. Seit 1994 ist das Dorfgemeinschaftshaus in Stüdenitz ein zentraler Treffpunkt für Veranstaltungen und Begegnungen im Ort. Doch das Gebäude ist mittlerweile zu klein, nicht barrierefrei und sanierungsbedürftig. Deshalb plant die Gemeinde einen barrierefreien Anbau mit modernen Veranstaltungsräumen, einer neuen Küche und Sanitäranlagen. Der Altbau wird saniert, der Versammlungsraum in einen Jugendtreff umgestaltet, und auch die Außenanlagen sowie der Spielplatz werden modernisiert. Besonders hervorzuheben sei die aktive Beteiligung von Kindern und Jugendlichen an der Planung, heißt es in der Mitteilung weiter.
Im Vorfeld des Projekts wurden Ideen für den Spielplatz, den geplanten Material-Container und den Jugendraum gesammelt. Etwa 50 Kinder und Jugendliche beteiligten sich am 10. September an dem Beteiligungstag. Ihre Wünsche sind vielfältig: Ein Kletterturm, Versteckmöglichkeiten, eine Rutsche für den Spielplatz und eine Fußballfläche stehen ganz oben auf der Liste. Auch eine gemütliche Sitzecke im Jugendtreff ist gewünscht. Viele dieser Ideen sollen im Rahmen des Projekts umgesetzt werden, um einen echten Mehrwert für die junge Generation zu schaffen.
Die nächste Chance, um sich auf europäische Fördermittel für „große" Leader-Projekte zu bewerben, ist im April. Die genauen Rahmenbedingungen werden voraussichtlich Anfang Januar bekanntgegeben, heißt es weiter. Auch zum nächsten Ordnungstermin besteht die Möglichkeit, junge Menschen im Vorfeld des Projekts zu beteiligen. Durch die Beteiligung erhalten die Projekte zusätzliche Punkte im Auswahlverfahren. Doch was viel wichtiger ist: „Mit der Beteiligung stärken wir demokratische Prozesse und sorgen dafür, dass die Wünsche der jungen Menschen in unserer Region Gehör finden", so Martha Neubauer vom Regionalmanagement der LAG Ostprignitz-Ruppin vom Büro Blau. red
Interessierte können sich bei Maike Herbst vom Regionalmanagement unter herbst@bueroblau.de oder 030 639603717 für eine Beratung melden.
Europäisches Programm
Seit 2004 arbeitet die Region OPR mit Partnern aus Wirtschaft und der Zivilgesellschaft zusammen, um gemeinsam die Entwicklung der Region voranzutreiben. Seit 2007 werden dafür europäische Fördermittel aus dem LEADER-Programm eingesetzt, wodurch bereits eine Vielzahl an erfolgreichen Projekten umgesetzt werden konnten.
LEADER ist ein Förderansatz der Europäischen Union, der Menschen im ländlichen Raum dabei unterstützt, eigene Projekte zur Entwicklung ihrer Region umzusetzen. Wörtlich heißt LEADER: „Liaison Entre Actions de Développement de l'Économie Rurale", das heißt auf Deutsch: „Ver-bindung zwischen Aktionen zur Entwicklung der ländlichen Wirtschaft". red
[Bildtitel:] Jugendliche haben sich an der Gestaltung des Dorfgemeinschaftshauses in Stüdenitz beteiligt. Foto: Büro Blau/Maike Herbst
