Aktion 25 Helfer haben am Sonnabend auf Einladung der Freunde des Gartenreiches im Rheinsberger Boberow-Wald zum Spaten gegriffen. Von Jürgen Rammelt
Jürgen Rammelt
(aus: Ruppiner Anzeiger; 25.11.2025)
Wer hätte das gedacht: Obwohl der Boden am Samstagvormittag im Rheinsberger Gartenreich noch gut gefroren war, erwies sich die Pflanzaktion als ein voller Erfolg. Immerhin waren gut 20 freiwillige Helfer, darunter Mitglieder des Vereins Stadtgeschichte, sowie Männer und Frauen aus den Ortsteilen und sogar aus Neuruppin dem Aufruf der Freunde des Gartenreiches gefolgt, um im sogenannten Boberow-Wald junge Linden zu pflanzen.
Wie Fabian Schwade erklärte, war es die 17. Aktion im Gartenreich, wie das Areal gegenüber dem Rheinsberger Schloss bezeichnet wird. Während bei den ersten Einsätzen meist die Beseitigung des Wildwuchses im Mittelpunkt stand, sollen jetzt mit den Neupflanzungen die ursprünglichen Alleenstrukturen und Blickachsen wiederhergestellt werden. „Natürlich wird es Jahrzehnte dauern, bis sich die Linden wieder zu prächtigen Bäumen entwickelt haben. Aber es ist ein Anfang, um das 270 Jahre alte Gartendenkmal zu erhalten", erklärte der Initiator der Pflanzaktion. Dabei galt es am Sonnabend vor allem, die mit der Zeit entstandenen Leerstellen mit jungen Lindenbäumen aufzufüllen.
Die „Baumschüler", wie Schwade die Setzlinge bezeichnete, stammen von Originalbäumen ab, die vor Ort frisch ausgegraben wurden. Um die gepflanzten Bäume vor Wildverbiss zu schützen, wurden sie mit Wuchshilfen und einem Tierschutzzaun versehen. Diese mussten ebenfalls eingegraben werden.
Fachlich unterstützt wurden die Helfer von Anette Meckel vom Forstamt Alt Ruppin und Mathias Gebauer. Letzterer ist verantwortlicher Fachbereichsleiter der Stiftung Preußische Schlösser und Gärten, und sorgt gemeinsam mit den Mitarbeitern der Forst dafür, dass das Gartendenkmal in seiner ursprünglichen Form erhalten bleibt.
Als Rheinsberger Gartenreich wird der gegenüber dem Schloss liegende Wald mit den Boberow-Kabeln bezeichnet. Das weitläufige und bis nach Warenthin reichende Areal wird von zahlreichen Alleen und Blickachsen durchzogen und war während der Rheinsberger Hofzeit als Lustgarten mit mystischen Tempeln und anderen Bauwerken geschmückt.
Die „Freunde des Gartenreiches" sind eine von Fabian Schwade und Björn Schmidt ins Leben gerufene Arbeitsgruppe, die innerhalb des Kunst- und Kulturvereins (KuK) Rheinsberg seit einigen Jahren die Arbeitseinsätze organisiert. Mit der Teilnahme unterstützen die Helfer ehrenamtlich die Gartendenkmalpflege im historischen Rheinsberger Gartenreich.
[Bildtitel oben:] Viele freiwillige Helfer beteiligten sich an der Pflanzaktion. Fotos: Jürgen Rammelt
[Bildtitel unten:] Die Alleen im Boberow stammen aus der Hofzeit.
