HISTORIE Von Theater am Musenhof bis zum Geschirr wie aus „ächtem Pocelain": Im Jubiläumsjahr 2026 zum 300. Geburtstag des Prinzen lädt der Rheinsberger Verein Stadtgeschichte zu vielen spannenden Vorträgen ein. Von Jürgen Rammelt
Jürgen Rammelt
(aus: Ruppiner Anzeiger; 08.10.2025)
Er stand im Schatten seines Bruders, der Prinz Heinrich von Preußen. Und dennoch hat das 13. Kind des Soldatenkönigs aus der Familie der Hohenzollern, dessen Geburtstag sich am 18. Januar zum 300. Mal jährt, in Rheinsberg sichtbare Spuren hinterlassen. Das ist auch der Anlass, dass der Geburtstag in der Stadt groß gefeiert werden soll. Beteiligt sind die Stiftung, aber auch einige Vereine, wie der Kunst- und Kulturverein, der Rheinsberger Carnevalsclub und nicht zuletzt der Verein Stadtgeschichte.
Letzterer hat zum Beispiel aus diesem Anlass seinen Jahreskalender 2026 dem Prinzengeburtstag gewidmet, und anlässlich des internationalen Museumstages am 17. Mai will der Verein in seinem Haus der Stadtgeschichte eine Ausstellung über den Jubilar eröffnen. Auch die Vorträge des Vereins Stadtgeschichte, zu denen die Hobbyhistoriker jeden zweiten Dienstag im Monat einladen, werden 2026 ganz im Zeichen des Prinzengeburtstages stehen.
Los geht es am 13. Januar, an dem der Verein dem „Rheinsberger mit den vielen Facetten" ein würdiges Geburtstagsgeschenk überreichen möchte.
Für 19. Februar plant der Verein einen Vortrag im Schlosstheater. Im Mittelpunkt soll dann der Förderer der Künste und das von ihm geschaffene „Theater am Rheinsberger Musenhof" stehen. Um die Darstellung von Heinrich in Bildern und Texten geht es am 10. März, wenn die Historiker wieder in die Remise einladen, bevor im am 14. April die Feuersbrunst von 1740 und Heinrichs Anteil am Wiederaufbau der Stadt Thema ist.
Spannung verspricht auch der Vortrag am 12. Mai. Vorgesehen ist ein Vortrag mit AnniKa von Trier. Wenn das klappt, wird die ehemalige Stadtschreiberin, die auch die Poetenbank im Boberow gestiftet hat, aus ihrem Rheinsberger Bogen lesen und berichten, was sie bei ihrem Aufenthalt in Rheinsberg über den Prinzen, den Schlosskater Shelton und die Sphingen herausgefunden hat.
Zum Hoffest lädt der Verein für 9. Juni in sein Haus ein. Mit einer Hommage wird an den „wohltätigen Prinzen" erinnert, der für die Bedürftigen sorgte, indem er Brot und Lebensmittel an die Armen verteilen ließ.
Am 14. Juli steht wieder ein Spaziergang mit der Hofgesellschaft auf dem Programm. Los geht es am Obelisk gegenüber dem Schloss, dessen Einweihung am 4. Juli 1791, also vor 235 Jahren, stattfand.
Auch im August möchte der Verein mit den Teilnehmern auf den Spuren von Heinrich auf Wanderung gehen. Treffpunkt ist am 11. August der Schlosshof. Wo der Rundgang mit der Hofgesellschaft entlangführen wird, das soll noch nicht verraten werden.
Der September hält eine besonderen Höhepunkt bereit, denn am 8. des Monats soll es mit der Reederei Halbeck zur Remusinsel gehen. Treffpunkt für die „Kahnfahrt mit Lustbarkeiten" ist die Anlegestelle in der Seestraße
Für den 13. Oktober plant der Verein seinen Vortrag im Bürgersaal des neuen Rathauses. Unter
dem Motto „Geschirr wie aus ächtem Pocelain" geht es um Prinz Heinrich und die Fayence- und Steingutproduktion.
„Ich will, dass man sich hier amüsiert", heißt es am 10. November, wenn der Verein wieder in die Remise einlädt. In seinem Vortrag möchte er den Hausherren und Gastgeber Heinrich vorstellen.
Zum Ende des Festjahres gibt es am 8. Dezember einen Vortrag, bei dem die Erinnerung an den Prinzen im Mittelpunkt stehen soll.
Im Gegensatz zu Friedrich, seinem Bruder, ist Heinrich im Gedächtnis der letzten 300 Jahre ein „halb Vergessener". Das möchte der Verein mit seiner 2026er-Vortragreihe ändern. Die Rheinsberger und alle, die sich für die Geschichte interessieren, sind eingeladen, den Prinzen auf diese Weise näher kennenzulernen. Los geht es immer, wenn nicht anders angekündigt, um 19 Uhr. Natürlich können sich jederzeit Veränderungen notwendig machen.
Ab November gibt es unter www.300jahreheinrich.de eine Internetseite mit dem gesamten Veranstaltungskalender zum Heinrich-Jahr.
[Bildtitel:] Ein Spaziergang mit der Hofgesellschaft steht für Juli im Programm des Vereins. Foto: Jürgen Rammelt
