JUBILÄUM | Am letzten Septemberwochenende werden die Jahrestage gefeiert. Einen Vortrag zur Geschichte der Freiwilligen Wehr gab es bereits. Von Jürgen Rammelt
Jürgen Rammelt
(aus: Ruppiner Anzeiger; 18.09.2025)
In wenigen Tagen ist es so weit: Am 26. und 27. September feiert die Freiwillige Feuerwehr Rheinsberg ihr 150-jähriges Bestehen. Es ist ein Doppeljubiläum, auch die Jugendfeuerwehr der Stadt besteht seit 35 Jahren. Die Vorbereitungen für das Festwochenende laufen auch Hochtouren. Am Freitag nächster Woche gibt es einen Fackelumzug und am Sonnabend einen Sternmarsch zum Kirchplatz sowie Vorführungen der Löschtechnik und ein abwechslungsreiches Programm. Aus der Partnerstadt Coesfeld wird das Jungendblasorchester der dortigen Wehr erwartet.
In Rheinsberg selbst wird bereits seit geraumer Zeit für das Jubiläum geworben. An den Ortseingängen machen Transparente auf das Ereignis aufmerksam. Auch Plakate verweisen auf das Programm. Allein zwei Ausstellungen sind dem Thema „150 Jahre Feuerwehr" gewidmet. Während die Brandschützer selbst in der Remise alte und neue Löschtechnik, sowie Uniformen, Fotos und allerlei Feuerwehr-Utensilien präsentieren, erinnert der Verein Stadtgeschichte Rheinsberg in seinem Haus in der Seestraße unter dem Motto „Feuer und Flamme" an die Geschichte der Löschtechnik in der Stadt. Beide Ausstellungen sind sehenswert und können während der Öffnungszeiten der Häuser besichtigt werden. Besonders spannend ist die Schau im Haus der Stadtgeschichte, wo über zahlreiche Feuerbrünste, die in Rheinsberg wüteten, berichtet wird. Außerdem gibt es ein Quiz, bei dem die Besucher sich auf die Suche von Lösungen auf Fragen begeben können, die sich innerhalb der Ausstellung verbergen. Auch der vom Geschichtsverein herausgegebene 2025er-Monatskalender steht unter dem Thema „150 Jahre Feuerwehr".
Rund 60 Zuhörer hatte am vergangenen Dienstag ein Vortrag unter dem Motto „Retten, Löschen, Bergen, Schützen" zur Geschichte der Rheinsberger Wehr. Referent war Mathias Herzberg von der Amtswehrleitung. Er wurde von Eckhard Bartel und Wolfgang Knull unterstützt. Letzterer kann auf eine über 60-jährige Mitgliedschaft in der Wehr zurückblicken und war von 1975 bis
1987 Ortswehrführer in Rheinsberg. Mathias Herzberg referierte unter anderem, dass es in den 150 Jahren bisher 19 Wehrleiter waren. Sie hatten natürlich unterschiedliche Berufe, aber etliche waren Bäcker. Als Namen wie Fritz Scheibel, Heinz Schmidt, Dieter Brehe und Diethelm Pfeifer genannt wurden, erinnerten sich einige der Anwesenden noch an sie. Berichtet wurde auch über die Spritzen- und Gerätehäuser. Das erste war auf dem Kirchplatz, in dem sich heute das Keramik-Museum befindet, bis 1961 der Umzug in die Remise am Schloss folgte. 2003 wurde das heutige Gerätehaus am Dollgower Damm das neue Domizil der Rheinsberger Wehr.
Die Löschtechnik war ebenfalls ein Aspekt des Vortrags. So zeigte Mathias Herzberg eine Stableiter und auch einen sogenannten Notnagel, mit dem sich Feuerwehrleute selbst retten konnten, wenn sie eingeschlossen waren. Auch die unterschiedlichen Fahrzeugtypen, die als Löschfahrzeuge, als Schlauchwagen, Hubretter oder Einsatzleitwaren über die Jahre zur Ausrüstung der Wehr gehörten, fanden im Vortrag Erwähnung.
„Es war ein spannender Abend", fand Vereinschef Jörg Müller am Ende, der die Gelegenheit nutzte, den Kameraden für ihre stete Einsatzbereitschaft zum Wohl der Bürger zu danken.
[Bildtitel oben:] Moderne Einsatztechnik sieht etwas anders aus. Aber auch zu früheren Zeiten wurde die Freiwillige Feuerwehr so zweckmäßig wie möglich ausgestattet. Fotos: Jürgen Rammelt
[Bildtitel unten:] Die Co-Referenten Eckhard Bartel (links) und Wolfgang Knull
