Kultur Der „Stumme Stadtrundgang" durch Rheinsberg besteht jetzt aus 34 Objekten. Mehr sollen es in absehbarer Zeit auch nicht werden. Neu dazugekommen sind die Seestraße 9 und 12 sowie das denkmalgeschützte Logierhaus. Von Jürgen Rammelt
Jürgen Rammelt
(aus: Ruppiner Anzeiger; 12.08.2025)
Der vor zehn Jahren vom Verein Stadtgeschichte Rheinsberg initiierte „Stumme Stadtrundgang" hat jetzt seine vorläufige Vollendung gefunden. Zu den bereits 31 ausgeschilderten Objekten sind noch einmal drei neue Schilder hinzugekommen. „Mehr sind gegenwärtig nicht vorgesehen", sagt Jörg Möller, der Vorsitzende des Vereins. Im Einvernehmen mit den Eigentümern der ausgewählten Gebäude, der Denkmalbehörde des Kreises und der Stadt wurden die Tafeln sichtbar angebracht.
Weil die bisherigen Schilder teilweise verwittert und schwer lesbar waren, hatte der Verein gemeinsam mit der Stadt entschieden, außerdem alle alten Tafeln gegen neue auszutauschen. Das ist jetzt geschehen. Seit dieser Woche zeigt sich der Stumme Stadtrundgang in neuer Qualität. Zu den drei hinzugekommenen Objekten gehören jetzt die Seestraße 9 und 12, das neue Rathaus und Bürgerzentrum, in dem sich einst die erste Rheinsberger Fayence-Manufaktur und das Hotel Stadt Berlin befanden, sowie das denkmalgeschützte Logierhaus, das ehemalige Hotel „Fürstenhof" mit seiner Bäderarchitektur.
Während an den zwei Gebäuden die Schilder mit dem deutschen und englischen Text unmittelbar am Haus angebracht wurden, musste das Schild für das Logierhaus wegen der Zugänglichkeit mit einem gewissen Abstand auf einem Ständer montiert werden. Das Austauschen und Anbringen der neuen Schilder haben Mitglieder des Vereins mit der entsprechenden Sorgfalt realisiert.
Der Stumme Stadtrundgang bietet Touristen und Besuchern die Möglichkeit, sich ohne einen Führer individuell und auf eigene Faust über die städtebauliche, historische und wirtschaftliche Entwicklung der Stadt anhand der ausgewählten Häuser zu informieren. Die Infotafeln, deren Inhalt vom Verein entworfen und gestaltet wurde, geben einen Einblick in die Bau- und Nutzungsgeschichte der Häuser und laden so zu einer historischen Zeitreise durch Rheinsberg ein.
Gleichzeitig mit der Erweiterung hat der Verein das Faltblatt überarbeitet, auf dem auf die Objekte in Wort und Bild hingewiesen wird. Der Flyer ist sowohl beim Verein als auch in der Tourist-Information erhältlich. Er enthält außerdem einen Stadtplan, auf dem die Standorte der
jeweiligen Gebäude vermerkt sind. Wie Jörg Möller erklärte, sei mit den jetzigen 34 Objekten das Maximum erreicht.
Der 2004 gegründete Verein Stadtgeschichte Rheinsberg, dem gegenwärtig mehr als 170 Mitglieder angehören, widmet sich vor allem der Geschichte der Stadt Rheinsberg. Neben dem Sammeln historischer Gegenstände, Fotos und anderer Zeitdokumente sind die Mitglieder besonders stolz auf ihr Haus und die vereinseigene Datenbank. Darin sind mehr als 15.000 Objekte und 182.000 Abbildungen und Exemplare historischen Bildmaterials sowie andere Dokumente gespeichert und für Interessierte zugänglich.
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Zum Stadtrundgang gehört nun auch die Seestraße 9, das jetzige Bürgerzentrum. Fotos: Jürgen Rammelt
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Am Haus Seestraße 12 wird die erste Fayence- und Steingutmanufaktur in Rheinsberg beschrieben.