Erinnerung Grabstätten werden anlässlich des Kriegsendes vor 80 Jahren in einen würdigen Zustand versetzt.
Jürgen Rammelt
(aus: Ruppiner Anzeiger; 06.05.2025)
Rheinsberg. Wenn am Abend des 13. Mai mit einer Gedenkwanderung auf dem Städtischen Friedhof an das Ende des Zweiten Weltkrieges und an die Opfer erinnert wird, dann sollen sich die Gedenkorte in einem würdigen Zustand präsentieren. Aus dem Grund hat der Verein Stadtgeschichte Rheinsberg, der gemeinsam mit der Friedensrunde und dem Ortsbeirat die Veranstaltung organisiert, mit der Stadt intensive Gespräche geführt. Ziel war es, die Gräberfelder, auf denen bekannte und unbekannte Soldaten verschiedener Nationen, aber auch Rheinsberger Bürger bestattet wurden, die in den letzten Kriegstagen durch die Bombenangriffe und andere Kriegshandlungen ums Leben gekommen sind, entsprechend herzurichten. Darunter sind auch Einwohner, die sich das Leben genommen haben.
Der Ort mit dem VVN-Denkmal, der an die Verfolgten des Naziregimes erinnert, gehört ebenfalls zu den Bereichen, die eine Verschönerung erfahren sollen. So hat Richard Herten von der Rheinsberger Friedensrunde vor einigen Wochen bereits die Grabstätte, an der vermutlich ein ermordeter Teilnehmer des Todesmarsches bestattet wurde, in einen ansehnlichen Zustand versetzt. Doch damit nicht genug. Auch das VVN-Denkmal selbst wurde bereits im Auftrag der Stadt von Sandra Bothe und Ute Gimajew von der Restauratoren-Gemeinschaft Rheinsberg aufwändig gereinigt. In den nächsten Tagen wird noch die Schrift auf dem Sockel erneuert und das Dreieck erhält einen neuen roten Farbanstrich.
Fortgeschritten sind darüber hinaus die Bemühungen des Rheinsberger Geschichtsvereins, genauso wie auf dem kirchlichen Friedhof, auch auf dem städtischen Friedhof einen Gedenkort einzurichten. So wird am 13. Mai eine Tafel mit Informationen zum Friedhof, zu bedeutenden Gräbern und zum Denkmal der Freidenker enthüllt.
Und nicht zuletzt ist in dieser Woche die Firma Belau mit einem Bagger angerückt. Wie die Mitarbeiter berichteten, haben sie den Auftrag, die Grabanlage für die Gefallenen des Krieges würdig herzurichten. Das schließt die Neuverlegung von Wegplatten ein. Ortsvorsteherin Gundula Tittel würde es zudem gut finden, wenn Friedhofsbesucher hin und wieder eine Gießkanne nehmen, wenn die Blumen und Pflanzen auf den Kriegsgräbern nach Wasser rufen. Jürgen Rammelt