Geschichte Der Verein Stadtgeschichte Rheinsberg widmete sich in einem Vortrag der Landwirtschaft.
Jürgen Rammelt
(aus: Ruppiner Anzeiger; 14.03.2025)
Rheinsberg. Die monatlichen Vorträge des Vereins Stadtgeschichte Rheinsberg widmen sich den unterschiedlichsten Themen: So war es auch bei der jüngsten Veranstaltung der Fall. Unter dem Motto „Im Märzen der Bauer die Rösslein anspannt" unternahmen am Dienstag die Zuhörer gemeinsam mit Eckhard Bartel eine Zeitreise in die Landwirtschaft. Los ging es mit dem bekannten Lied und einem Gemälde, das einen Bauern beim Pflügen zeigt. Das Ackergerät wurde dabei von zwei Pferden gezogen - ein typisches Bild, wie früher und auch noch nach dem Zweiten Weltkrieg die Felder bearbeitet wurden. In seinem Vortrag zeigte der Referent anhand von Bildern auch die verschiedenen Erntetechniken.
Angefangen von der Sense, über die Mähbinder bis zu den Dreschmaschinen wurde gezeigt, wie das Heu und Getreide geerntet wurden. Es waren Frauen zu sehen, die die Getreidehalme zu Garben zusammenbanden und diese dann zu Diemen oder Puppen zum Trocknen aufstellten. Auch wie Männer mit Dreschflegeln das Getreide später bearbeiteten, um die Körner zu ernten, war zu sehen. Breiten Raum nahmen die Bauernregeln und Weisheiten ein, die Eckhard Bartel geschickt in seinen Vortrag eingebaut hatte. Nicht wenige der Verse regten zum Schmunzeln an und führten zu der Überlegung, ob sie in Anbetracht der klimatischen Veränderungen heute noch ihre Gültigkeit haben. Aber auch auf die Entwicklung der Mähdreschertechnik ging der Referent in seinem Vortrag ein.
Bereits bei der Begrüßung hatte der Vereinsvorsitzende Jörg Möller einen Zeitsprung in die Vergangenheit unternommen, indem er an die Ernteeinsätze auf den Feldern der LPGs während der Schulzeit erinnerte. „Allerdings, meine Klasse hatte eine Patenschaft mit dem Forstbetrieb. Da erinnere ich mich eher an das Pflanzen von Bäumen", berichtete Möller. Aber auch aus dem Publikum erinnerten sich einige an diese Zeit - an das Sammeln der Kartoffeln, das Wegtragen der vollen Kiepen und an die Chips, die für die Abrechnung der Arbeit wichtig waren. Aber auch an das Absammeln der Kartoffelkäfer und deren Larven, sowie das Verziehen von Rüben.
Heute, so Bartel, sei die Modernisierung der Landwirtschaft weit fortgeschritten. „Da werden selbst die Traktoren auf den Feldern von Satelliten gesteuert." jr