150 Jahre Der Verein Stadtgeschichte würdigt mit zwölf Monatsblättern das Jubiläum der Rheinsberger Brandschützer. Von Jürgen Rammelt
Jürgen Rammelt
(aus: Ruppiner Anzeiger; 18.10.2024)
Die Rheinsberger Feuerwehr feiert im kommenden Jahr ihr 150-jähriges Bestehen. Aus diesem Anlass planen die Kameradinnen und Kameraden am 26., 27. und 28. September ein Festwochenende mit zahlreichen Höhepunkten. Es wird einen Umzug geben, an dem traditionsgemäß die Feuerwehreinheiten aus den Ortsteilen, aber auch befreundete Wehren, teilnehmen. Geplant sind feuerwehrtechnische Wettkämpfe und Vorführungen, die immer viel Publikum anlocken. Erwartet wird auch die Jugendblaskapelle aus Coesfeld.
Neben den Vorbereitungen der Feier durch die Kameraden der Wehr selbst widmet sich der Verein Stadtgeschichte dem Jubiläum. So trägt der 2025er-Jahreskalender diesem geschichtsträchtigen Ereignis Rechnung. Es ist die 18. Kalenderausgabe. Beginnend im Frühjahr, hatte es Gespräche mit der Leitung der Feuerwehr gegeben. Es wurde ein Konzept erarbeitet und begonnen, Material für die zwölf Monatsblätter zu suchen.
Inzwischen wurden die Hobby-historiker längst fündig und der Kalender, der oftmals gesammelt oder an ehemalige Bewohner der Prinzenstadt in alle Welt verschickt wird, ist sich seit dem Töpfermarkt-Wochenende im Verkauf. Mit Fotos ausgeholfen hat besonders Wolfgang Knull. Der ehemalige Leiter der Rheinsberger Wehr gewährte Einblicke in sein umfangreiches Bildarchiv und stellte dem Verein zahlreiche historische Fotos zur Verfügung.
Ein Problem war die Wiedererkennung der abgebildeten Feuerwehrleute. Da konnte vor allem Eckhard Bartel helfen, der heute in Lindow wohnt und Vereinsmitglied ist. Er gehörte einst der Rheinsberger Wehr an. Auf den Kalender selbst dürfen die Rheinsberger gespannt sein. Er beginnt mit der Entstehung und Gründung der Wehr. Inhaltlich geht es um die Entwicklung der Technik, um Frauen als Brandschützer, um Dienstkleidung und Uniformen, aber auch um das einstige Blasorchester der Feuerwehr und den Nachwuchs, die Jugendfeuerwehr.
Der Rheinsberger Wehr gehören gegenwärtig 73 Mitglieder an. Darunter sind 13 Frauen, 11 im aktiven Einsatz und 2 in der Alters- und Ehrenabteilung. Insgesamt gehören zur aktiven Truppe 44 Kameradinnen und Kameraden. Sie haben unterschiedliche Dienstgrade, Befähigungen und Qualifikationen, um die Technik der Wehr bedienen zu können. Die Rheinsberger Jugendfeuerwehr hat zurzeit 15 Mitglieder. Außerdem gibt es drei Ehrenmitglieder.
Zum Kalender gehört eine Begleitbroschüre im Din-A5-Format. Es ist das dritte Jahr, in dem der Geschichtsverein neben dem Kalender ein Heft mit wichtigen öffentlichen Telefonnummern, einem Stadtplan und mit Werbeanzeigen einheimischer Firmen herausgibt. In der Broschüre geht es ebenfalls um die Brandschützer. So werden auf zwölf Seiten mit einem Foto und einem Text die Feuerwehreinheiten der Ortsteile vorgestellt.
Während es zu DDR-Zeiten und davor in fast allen Orten Feuerwehren gab, hat sich das aufgrund der demografischen Entwicklung verändert. Einsatzbereite Ortswehren gibt es lediglich noch in Braunsberg, in Dierberg, Dorf Zechlin, Flecken Zechlin, Linow, Luhme, Schwanow, Zechlinerhütte, Zerlang und in Zühlen. In Basdorf sind es noch zwei Kameraden, die eine Tragkraftspritze bedienen können.
Die Kleinzerlanger fusionierten vor einigen Jahren mit den Großzerlangern Kameraden zur Einheit Zerlang. Und die noch aktiven Brandschützer aus Kagar und Wallitz haben sich inzwischen der Dorf Zechliner Einheit angeschlossen. In Lutterow gibt es genauso wie in Zechow keine Wehr mehr. Die Mitglieder aus dem Zechliner Gemeindeteil gehören der Flecken Zechliner Einheit an. In Heinrichsdorf existiert nur noch eine Alters- und Ehrenabteilung.
Der Kalender mit Begleitheft kostet 13,90 Euro. Zur Langen Nacht der Künste gibt es dazu am 9. November ab 17 Uhr einen Vortrag in der Tucholsky-Buchhandlung. Das Begleitheft ist einzeln für zwei Euro erhältlich.
Verkauft wird der Kalender in der Tourist-Information Rheinsberg, in der Tucholsky-Buch-handlung, in der Bäckerei Jahnke in der Mühlenstraße sowie während der Öffnungszeiten im Haus der Stadtgeschichte in der Seestraße. Aus Anlass des Jubiläums bereitet der Verein für das nächste Jahr außerdem eine Ausstellung zur Geschichte der Feuerwehr vor.
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Wolfgang Knull, ehemaliger Leiter der Rheinsberger Wehr, stellte dem Verein zahlreiche historische Fotos für den Kalender zur Verfügung, so auch für das Deckblatt. Repro: Jürgen Rammelt